Ist wirklich ein ganz tolles Buch, sehr informativ, auch für alte Hasen.
Dr. Böhmer empfielt 75 % Heu (mittel) und 15 % Frischfutteranteil (so hab ich das jetzt erst mal beim überfliegen gelesen)
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Ist wirklich ein ganz tolles Buch, sehr informativ, auch für alte Hasen.
Dr. Böhmer empfielt 75 % Heu (mittel) und 15 % Frischfutteranteil (so hab ich das jetzt erst mal beim überfliegen gelesen)
Mit der Empfehlung befürchte ich, dass das Buch eher von "gestern" ist... es gibt leider ja auch noch immer TÄ die eine Heu/Wasser-Diät empfehlen...
Die natürliche Nahrung eines normalen Hüpfers ist frisch... oder hast Du schon mal Wildies gesehen die Gras und Kräuter zum trocknen sammeln....:girl_sigh:
Die Frage ist vor Allem, was sie mit "Frischfutter" meint. Wenn es Gemüse sein soll, wäre das in Kombination mit nur Heu eine Mangelernährung.
Es ist leider bekannt, dass Frau Böhmer extrem viel Heu empfiehlt.
Was ich davon halte - naja... ich ernähre meine Kaninchne so sicherlich nicht.
Aber wenn jemand mit einem Kaninchen mit Zahnproblemen zu ihr kommt, muss dieser sich das definitiv anhören :rw:
Ich hatte das Buch ja mal in einigen Ausschnitten "angelesen", die 40 Euro waren mir dann aber doch zu schade, von dem was ich als Ersteindruck bekommen habe. Werde es mir, wenn ich mal ein bisschen Zeit in den Semesterferien habe mal aus der Bibliothek mitnehmen und nochmal komplett lesen.
Wir haben hier Max, der unter starkem Gries leidet.
Dazu meinte sie zu mir und meiner TÄ, dass er nur Wiese, kein Gemüse, aber dennoch Heu vom ersten Schnitt fressen soll.
Außerdem meinte sie, dass Heu schlecht ist, weil es auch hart ist für die Zähne und sie nie dachte, dass Heu auch schädlich sein kann, aber sie sollten so wenig wie möglich davon essen. So viel dazu, das widerspricht sich schon, aber der Mailverkehr war grad vor ein paar Monaten. Meiner TÄ hat sie das Heu sogar viel zu schlecht geredet.
Außerdem meinte sie, dass Gemüse ( hauptsächlich Blättriges mit etwas Knolle als Lekerlie aus der Hand) mit Heu gegen aller Meinungen keine Mangelernährung darstellt.
Es ist nicht so perfekt wie die Wiesenfütterung, aber ihr ist noch kein Tier unter gekommen, das durch gut ausgesuchtes Blattgemüse mit abwechslungsreichen Sorten, Mangelerscheinungen zeigte.
Man soll darauf achten, dass man im Sommer eben gutes Zeug kauft, das auf dem Feld wächst und es auch schnell verfüttern.
Ich find das albern, sorry. :rw:
Wäre für mich die Frage, wieviele Kaninchen sie bisher gesehen hat, bei denen sie über welchen Zeitraum genau ausmachen kann, dass die Tiere soundso viele Jahre genau diese Fütterung erhalten haben. Ich behaupte mal, das kann sie gar nicht so genau wissen, außer sie macht selbst schon seit Jahren solche Studien. Aber da sie ja im Januar dieses Jahr noch anderer Meinung war (das Buch wurde offensichtlich im Januar erst verlegt), wage ich das mal auszuschließen. :rw: Falsche Fütterung zeigt sich normalerweise nicht sofort, sondern erst über einen längeren Zeitraum.
Die zweite Frage wäre, warum soll man denn im Sommer gutes Zeug kaufen, wenn sie eigentlich meint, dass es nicht so ideal wie Wiesenfütterung ist?
Ich hatte mal ein bisschen was über dieses Buch geschrieben, da ich es auch hatte:
(hab einfach meine Beiträge die ich über dieses Buch geschrieben hatte kopiert, kann also sein, dass manches doppelt ist)
Zitat:
Ich fasse mal sehr kurz zusammen, was dort empfohlen wird:
Wiesenfütterung + zusätzlich Heu im Sommer. Gemüse ist im Sommer nicht unbedingt nötig - so wird die optimale Fütterung geschildert.
Ersatzweise für den Winter wird statt Wiese Heu gefüttert, das sollte das Hauptfutter im Winter sein. Dazu gibt man ca. 5 verschiedene Blattgemüsesorten, da Wurzelgemüse allgemein zu energiehaltig ist.
Wobei man die eine Sorte wegen zuviel Nitrat nicht füttern soll, die andere wegen zuviel Oxalsäure, die nächste wegen zuviel Stärke, wegen zuviel Calzium, wegen zuviel Phosphor usw. usw.. :denken:
Die Menge des Gemüses ist für ein Zwergkaninchen 1 mittlere Tasse voll. Gefüttert werden soll 2x am Tag.
Dazu "kann" man 1-2 EL getreidefreies, strukturiertes Trockenfutter geben.
Pellets, Cobs und Extrudate sind schlecht, wobei Cobs noch besser sind als Pellets. Vom Getreide sind noch Haferflocken als Leckerlie vertretbar, Obst nur ganz selten in kleiner Menge.
Für mich liest es sich einerseits so, als wenn man Kaninchen nicht ausreichend gut ernähren kann, wenn man im Sommer keine Wiese füttern kann. Andererseits schreibt sie, dass man ein Kaninchen bei qualitativ hochwertigem Heu auch nur von Heu ernähren kann, wobei man dann damit rechnen muss, dass es doch zu Mangelerscheinungen kommen kann wenn man nicht genügend viele verschiedene Sorten Heu füttert.
Das war es jetzt mal ganz grob zusammengefasst.
Irgendwie ist das alles ein bisschen "komisch" finde ich.
Zitat:
In diesem Buch soll Heu die Hauptnahrung ersatzweise für Wiese sein und nur eine kleine Menge (Blatt)gemüse (1 mittlere Tasse) pro Tag gefüttert werden, wovon man am besten 1/3 morgens und 2/3 abends füttern sollte.
Diese TÄ ist also "nicht" für "viel" Blattgemüse, sondern eher für mehr Heu und Gemüse nur als Zugabe.
Zitat:
Also wer ein medizinisches Fachbuch für den kompleten Verdauungstrakt samt seinen vielen Gedärmen will und dazu auch noch ausführlichst alles über Kaninchenzähne wissen möchte und jeden Absatz 2x lesen möchte, da man ihn sonst vor lauter Fachbegriffen nicht versteht, der ist mit diesem Buch genau richtig dran.
Ich hab jetzt die ersten 90 Seiten durch und hab nur über Gedärme und Zähne gelesen und darüber welche Vitamine, Mineralien und Spurenelemente für was wichtig sind (das wusste ich allerdings vom Schlolaut schon, der das wesentlich verständlicher geschrieben hat).
Im Endeffekt ist sie der Meinung, dass man Kaninchen nur bei ganzjähriger Aussenhaltung mit mind. halbtägigem Wiesenzugang artgerecht halten und ernähren kann. Alles andere ist "minderwertig" und führt zu Mängeln, die man aber am besten nicht mit schädlichen Pellets ausgleichen soll, sondern mit getreidefreiem Strukturfutter, wobei da auch nicht alle Komponenten geeignet sind und die meisten überdosiert sind, wobei aber eine Unterversorgung auch schlecht ist.
Sonnengetrocknetes Heu ist wegen Vitamin D besser als maschinell getrocknetes Heu, wobei es gleichzeitig schlechter ist, weil es mehr Bröckelverluste hat und somit weniger Kräuter. Allerdings führt recht kräuterreiches Heu zu einer Kalziumüberversorgung weshalb man ein Luzernearmes Heu wählen sollte, am besten Thimotyheu.......bla bla bla......
Irgendwie widerspricht sich da einiges.
Schade um das viele Geld, ich hätte da echt was anderes erwartet, vor allem weil es hieß es ist für den Heimkaninchenhalter geschrieben und so wie da alles ausführlichst geschrieben ist, versteht das kein Mensch, der sich vorher noch nie in diese Richtung darüber informiert hat, der versteht nur Bahnhof vor lauter Fachausdrücken.
Ich kann dieses Buch nicht weiterempfehlen.
Zitat:
Lt. Buch heißt es:
Entweder Wiese oder eine überwiegende Heuernährung mit Ergänzung von sehr wenig mit Bedacht ausgewähltem Blattgemüse (für ein 1,5kg Kaninchen 1 mittlere Tasse pro Tag), wobei es beim Heu enorme Unterschiede gibt.
Besser wäre härteres Heu wegen dem Zahnabrieb, das ist aber wiederum nicht so gut, weil sich harte Heuteile zwischen die Zähne spießen könnten, weiches Heu ist daher sinnvoller, aber nicht so gut, weil es sehr kräuterreich ist und die Kräuter so bröselig sind, dass der Backenzahnabrieb nicht gut gewährleistet ist und ausserdem zu Blasenschlamm führen kann. Außerdem sollte das Heu, nicht älter als 6 Monate sein, was irgendwie nicht funktionieren kann, wenn der 2. Schnitt im Juni/Juli gemacht werden sollte und der 1. Schnitt im Mai/Juni, denn dann kann man das Heu ja nur bis Januar füttern und dann ist es nicht mehr nährstoffreich genug, aber frisches Heu gibt es auch noch nicht.
Beim Heukauf soll man auf die Deklaration achten, es soll "vor" der Blüte geschnitten sein und das Ca-Ph-Verhältnis soll angegeben sein und was alles enthalten ist und gleichzeitig schreibt sie, dass die Deklaration beim Heu zu wünschen übrig lässt. Ich frag mich nur, wie ich dann an Heu, das in ihren Augen optimal ist, herankommen soll.
Sie betont so häufig, wie wichtig ein ausgewogenes Ca-Ph-Verhältnis ist, wie wichtig Mineralien und Vitamine sind, aber nirgends steht, wie man das am besten zuführen kann, wenn man keine artenreiche Wiese füttern kann, denn lt. ihren Angaben ist nicht jedes Heu nährstoffreich genug und das Gemüse ist auch nur minderwertig. Kohl soll man nur an ganz gesunde Kaninchen verfüttern, wenn überhaupt. Wenn ich alles berücksichtige, was sie geschrieben hat und in den Tabellen steht, dann bleibt nur noch Radiccio übrig, den man problemlos verfüttern kann.
Zitat:
Auch schreibt sie, dass ein Kaninchen mit Zahnproblemen oftmals kein (zerkleinertes) Heu fressen kann, sondern meist nur noch zerkleinertes Grünfutter, häufig ist auch das irgendwann nicht mehr möglich.........und dann geht es zum nächsten Thema über. :denken: Soll man dann das Tier verhungern lassen oder einschläfern lassen?
Es gibt auch einige sehr interessante Stellen z.B. schreibt sie, dass Kaninchen dazu neigen sich selbst oder das Partnertier excessiv zu putzen, wenn sie zu wenig Rohfaser (Heu/Gras) über das Futter aufnehmen. Eine ausreichende Rohfaseraufnahme über Salate/Gemüse ist nicht möglich, weshalb es wichtig ist, viel Heu zu fressen.
Bei jedem Futtermittel das man dem Kaninchen gibt, soll man sich vorher überlegen: Wieviel Heu würde das Kaninchen stattdessen fressen.
Wusstet ihr, dass Kaninchen innen an der Backe Haare haben, damit sie sich nicht am Futter verschlucken können und es langsam nach hinten transportiert wird?
Auf jeden Fall kenne ich mich jetzt bestens mit den Gedärmen aus, ein KAninchen hat den Zwölffingerdarm, den Leerdarm, den Hüftdarm, den Blinddarm, den vorderen Grimmdarm und den hinteren Grimmdarm.
Wollt ihr jetzt noch wissen, wie die alle ganz genau funktionieren. :lachroll:
Auch weiß ich jetzt mit wievielen unterschiedlichen Mäh- und Trocknungsarten man Heu und sämtliche Silagearten macht und wie man die Heuqualität prüft.
Und das allerbeste ist, ich weiß jetzt auch, dass Gurke rohfaserreich ist. :augenrollen:
Wenn man alles ausführlich gelesen hat, kommt man zu dem Schluß, dass es für das Kaninchen am gesündesten wäre, man würde es in der freien Natur aussetzen oder mit Pellets ernähren und dann ab in die Pfanne damit. :augenrollen:
Da passt so viel nicht zusammen in dem Buch, dass es nicht mehr schön ist, ich hab es gestern noch fertig gelesen und hab mich sehr darüber geärgert.
Eine mittlere Tasse voll?? Wie soll das gehen? *Mir gerade vorstell, wie man ein Kohlrabiblatt in die Tasse stopft" :rollin:
Danke Sniccers für die Zusammenfassung. Liest sich allerdings alles sehr komisch. Wenn ich nicht wüsste, dass sie eine angesehene TÄ ist, würde ich bei dem Inhalt denken, da versucht jemand krampfhaft, etwas über Kaninchenernährung zu schreiben. :rw:
:freun::good:
Ich denke inzwischen, dass sie zwar für Zahnsachen genial sein mag und dahingehend vielleicht denkt, sie müsste nun auch was Schlaues zur Ernährung sagen, das Ganze aber nicht so wirklich durchdacht hat :rw:
Ich bin sehr gespannt im klinischen Teil meines Studiums und spätestens im Rahmen der Wahpflichtfächer dann öfter auf sie zu treffen...
Hi zusammen,
ich finde das einen sehr interessanten Thread. Ich möchte gerne als Neuling im Forum mal meine Eindrücke schildern. Da ich seitdem sehr viel hier lese bekomme ich natürlich auch sehr viele Meinungen mit und es war für mich schwer, die Quintessenz aus allen Meinungen zu ziehen. Auf der einen Seite ist Heu gut, auf der anderen Seite heißt es wieder, es ist nicht schlimm, wenn bei viel Wiesenfütterung kein Heu gefressen wird, dann heißt es auch wieder, nur Heu wäre Mangelernährung. Auf der einen Seite werden Pellets abgelehnt, aber viele haben doch positive Erfahrungen mit damit (z.B. Cuni Complete). Auf der einen Seite wird Knollengemüße von vielen kritisch beäugt (z.B. bezüglich Aufgasungen) auf der anderen Seite kommen viele Kaninchen sehr gut damit klar (u.a. meine). Ich dachte immer, diebrain.de sei eine super Seite, auf der anderen Seite wird aber auch geschrieben, die Seite sei veraltet. Manchmal wird Stärke aus Getreide in kleinen Mengen als unkritisch eingestuft, dann heißt es wieder, Stärke führt zu Fehlgärungen im Darm. Nicht falsch verstehen, ich habe sehr viel Nutzen aus diesem Forum gezogen, insbesondere was Wiesenernährung betrifft :good:
Aber ich denke auch, dass es bei der Kaninchenernährung einfach auch viele unterschiedliche Aspekte gibt und das Buch wohl versucht, alle negativen und positiven Aspekte zu schildern und alle Erfahrungen hinein zu packen und das ganze sehr wohl durchdacht ist. So wie es klingt, wird am Ende aber keine klare Linie gefunden und das ist natürlich schade.
Ich habe die Ernährung meiner Kaninchen die letzten Jahre immer mal wieder angepasst und Gott sei Dank nie Verdauungsprobleme bei ihnen gehabt. Mummel, mein zweites Kaninchen wurde in der Anfangszeit leider überwiegend mit Pellets und Heu gefüttert (wobei er nur nur sehr ungern Heu gefressen hat also könnte man auch bekaupten, er hat nur Pellets gefressen). Trotzdem hat auch er in dieser Zeit nie Probleme gezeigt und ist trotzdem 12 Jahre alt geworden. Und so denke ich, dass Kaninchen insgesamt sehr flexibel in ihrer Ernährung sind und mehr "ertragen" können als man Ihnen zu zutraut, sofern sie immer gut gepflegt werden und nicht hungern müssen.
Mich würde interessieren, wie man sieht, wenn die Fütterung nicht geeignet ist, also wie äußert sich die Mangelernährung, z.B. wenn nur Heu und wenig Knollengemüse gefüttert wird?
@miri: Ne, das meinte sie im Bezug darauf, wenn jemand keine Wiese füttern kann/will. Dann sollte man eben unbedingt darauf achten, dass es regional und ganz frisch ist, damit so viele Vitamine und Mineralstoffe wie möglich drin sind. So war das gemeint.
Sie findet die Wiesenfütterung auch am besten. In unserem Fall möchte ich es aber nicht riskieren, da ich unseren Max gar nicht mehr impfen kann auf Grund seiner Infektionskrankheit und der heftigen Impfreaktionen. Meine TÄ rät mir von der Wiesenfütterung ab, da sie RHD sowie Myxo Heimkaninchen hatte und das Risiko zu hoch ist. Aus diesem Grund sprach ich mit Dr. Böh. darüber und sie rät dann als Ersatz zu Freilandgemüse in Form von Blättrigem und Obst, Knolle usw. nur als Leckerchen zwischendurch.
Meine befreundete TÄ hatte auch Kontakt zu Dr. H. in Augsburg, die ebenso der Meinung ist, dass Gemüsefütterung mit Heu keine Mangelernährung ist und sie das total Quatsch findet. Auch sie hält Gras/Kräuter für sehr gesund, aber eben als Ergänzung im Gemisch. In meiner E-Mail schrieb sie original den Satz: "Wenn Gras so viel gesünder wäre als Gemüse, würden wir ( also die Menschen) Gras essen und eben kein Gemüse".
Davon halte ich auch nicht so viel, weil man Menschen nicht mit Kaninchen vergleichen kann und die Wiesenernährung sicherlich das beste für die Tiere ist.
Ob aber soooo ein gravierender Mangel entsteht, wenn man abwechslungsreich und gutes, frisches Gemüse, hauptsächlich Blättriges füttert und noch ein bisschen Ergänzungsfutter in Form von Sämereien oder anderem dazu gibt, glaube ich auch nicht. Das Treibhausgemüse im Winter ist natürlich schlecht. Besser einen kleinen Mangel als noch RHD/Myxo zu bekommen. Klar, wird das hauptsächlich über Insekten übertragen, aber dagegen gibt's ja Moskitonetze und somit kann man das Risiko minimieren.
Dieser Satz ist echt disqualifizierend, was den Part Ernährung angeht :rw:
Leider ist es nach meiner Erfahrung häufig so, dass Tierärzte auch gerne mal sagen, was ihre Kunden hören wollen. Natürlich ist Heu und Gemüse für den Halter eine immens bequeme Ernährung seiner Kaninchen. Diese als "auf keinen Fall eine Mangelernährung, Blödsinn" hinzustellen, wird bei den meisten Haltern zu einem guten Gefühl und guten Gewissen führen - ergo sie vertrauen dem TA - ergo Kundenbindung.
Sicher empfehlen TÄ, die versiert in Sachen Ernährung sind Wiese als das Nonplusultra, was aber für viele Halter viel Aufwand bedeutet, den nicht alle bereit sind zu erbringen. Man muss ja bedenken, dass "wir Wiesenfütterer" unter dem Groß der Kaninchenhalter leider immer noch einen relativ geringen Teil ausmachen.
Ob nun Heu und Gemüe im Winter eine Mangelernährung ausmacht, darüber lässt sich trefflich streiten, denn es gibt ja auch nicht nur DIE "Heu und Gemüse Fütterung", sondern wieder verschiedene Arten davon.
Man wird bei Kaninchen, die 8-9 Monate mit Wiese ernährt und nur 3-4 Monate mit Heu und Gemüse, nie feststellen können, ob dies nun eine Mangelernährung darstellt, weil ein gravierender Mangel einfach nicht so schnell entsteht.
Und Untersuchungen auf Mineralstoff-/ Vitaminmangel beim Kaninchen sind auch noch nicht sehr weit verbreitet und gesichert, was Referenzwerte, etc. angeht.
Wäre eine Idee für eine Doktorarbeit :girl_haha:
Interessant, interessant. Also ernähre ich meine Kaninchen seit sieben Jahren komplett verkehrt.:girl_sigh:
Seit sieben Jahren gibts ab Frühling bis Spätherbst Wiese, etwas Gemüse dazu. Im Winter eben nur Gemüse (viiiiiel Grünkohl) und Heu sowieso das ganze Jahr.
Und meine Tiere haben definitv keine Mangelerscheinungen, einer wurde 11 Jahre alt, war pumperlgesund. Und auch jetzt habe ich hier ein Seniorenwohnheim, die alle im hervorragenden Allgemeinzustand sind.
Und nun soll das alles falsch sein? Nee, da komm ich grade nicht mit. :girl_sigh:
Blutuntersuchungen der verschieden ernährten Kaninchen, das wäre klasse :froehlich:
Leider würde das vermutlich wieder als Tierversuch "enden". Aber ich sehe ein, nur so wären verlässliche Aussagen möglich.
Also gut, es reicht mir zu sehen, wie meine Kaninchen sich auf Wiese stürzen, so dass ich keine Studie brauche...
@Sniccers: Bin mir jetzt nicht sicher, meinst Du mich?
Bei all meinen Kaninchen war sicher nicht immer alles in Ordnung und ich weiß auch, dass ich Fehler gemacht habe und lernen musste. Ich ich stehe durchaus auch hinter den Ernährungsansichten des Forums und füttere überwiegend Wiese. Ich wollte einfach nur darlegen wie verwirrend das Thema Ernährung für mich war.
Ihr Fell glänzt, sie sind munter, haben einen guten Appetit, gute Zähne,... reicht das?
Klar kann ich nicht in sie reingucken und man letztendlich nie, was die Nins evt. mit sich "rumschleppen". Was aber nicht zwangsläufig auf die Ernährung zurück zu führen ist. Und nein, ich werde ihnen nicht Blut abzapfen lassen, um irgendwas zu finden. Das soll jetzt nicht provozierend gemeint sein, sondern ist nur meine persönliche Auffassung.
Was ich vergaß: meine Tiere haben tags Zugang zu einem Auslauf mit Gras, einem Kirschbaum und bekommen fast täglich frische Knabberäste (Haselnuß, Weide, Apfel, Tanne).
Ich habe das Buch auch und für mich besteht die Quintessenz daraus, dass sie empfiehlt möglichst nur Wiese zu füttern eben nun kein Wurzelgemüse, weil zu hart und zu süß.
Sie hat eben in mühevoller Kleinarbeit genau beleuchtet, welche Empfehlungen es sonst gibt und hat sehr gut begründet, z.B. warum Fertigfuttermittel nix sind etc. Schade, dass das hier anscheinend so viele mißverstehen?!
Ich habe eine Menge daraus gelernt und kann es allen nur empfehlen, die ein paar tiefere Erkenntnisse über den Magen-Darm-Trakt, Kiefer etc. haben möchten.
Ich finde eigentlich nur eine Aussage unpassend und falsch: wenb man keine Wiese füttert, kann auch bei gesunden Kaninchen, die kein Blasengries haben, die Fütterung mit hauptsächlich Heu und ne halbe Tasse Blättriges nicht so optimal sein. Kaninchen fressen frische Kost ,sie sind genau daran angepasst, zuviel Heu ist einfach zu trocken und mit dem speziellen Kalziumstoffwechsel sibd sie auf viel Flüssigkeit angewiesen.
Dann füttere ich doch lieber Blättriges und Heu zu gleichen Teilen ad libitum, so gewährleistet man, dass sie wenigstens die Wahl haben und Flüssigkeit aufnehmen.
75%Heu und 15% Frischkost ist meiner Meinung nach der Wegbereiter für Nieren und Blasenprobleme, konnte das selbst schon erleben, Heu ist bei Blasengries immer das Futter,das die Symptome verstärkt.
Ansonsten finde ich an dem Buch gerade gut, dass es etwas anspruchsvoller geschrieben ist und man auch mal tiefer ins Geschehen eintauchen kann. Sonst kann ich mir auch nen normalen Ratgeber kaufen.
Nee, natürlich ist es das nicht. Wobei der Tod von Motte und Gimli wohl andere Hintergründe hatte, die ich aber leider nie heraufinden werde. Bei Gimli tippe ich schlicht auf Alter. Die vormals diagnostizierten Kokis schließe ich für mich mittlerweile aus.
Aber gut, wir wollen nicht zanken, das ist nicht Sinn dieses Threads. :flower:
Eine Nachbarin verfütterte keine Wiese, sondern Möhrenkraut vom Feld, das sie vom Markt holte und beide Tiere, die beide regelmäßig geimpft wurden, verstarben an RHD, das ist jetzt ca. 5,6 Jahre her. Das ist ziemlich sicher so, denn die Marktfrau erzählte der Nachbarin vorher noch, dass sie gerade so viele tote Kaninchen auf ihrem Feld hat. Da sie aber damals noch nicht soviel Ahnung von Kaninchen hatte, dachte sie sich damals noch nichts dabei.
Zudem, wenn man Heu füttert, kann man auch Wiese füttern, denn niemand weiß, woher gekauftes Heu kommt und ob in der Tüte auch Myxo und RHD-Erreger drin sind. Der Trocknungsprozess in der Sonne zerstört die Erreger meines Wissens nicht. Daher machen diese Argumente für mich noch weniger Sinn. Das ist dann auch nur dazu da, sich selbst zu beruhigen. Die TÄ, die das raten, denken da leider auch nicht sehr weit. Heu ist Wiese, eben nur getrocknete und damit minderwertig.
Ansonsten kann ich mich Tanja anschließen. Es ist tatsächlich so, dass die TÄ oft das erzählen, was die Kunden hören möchten. Ich fragte mal eine TÄ in meinem Praktikum, warum sie die Zähne des Kaninchens abknipst, sie könnte sie doch zur Spezialistin schicken. Darauf die Antwort, dass diese Leute nicht mehr ausgeben wollten. Als ich mir die Leute ansah, wusste ich (leider), dass sie Recht hatte.
Es gibt nicht so sehr viele Aspekte - ein gesundes Kaninchen, das vernünftig in der Jungkaninchenzeit ernährt wurde, kommt so ziemlich mit jeder Ernährung klar und kann damit auch steinalt werden. Wiese, Gemüse, Brot/Karotten, Pellets/Karotten, kombiniert mit Heu oder nicht, spielt für ein gesundes Kaninchen alles praktisch keine Rolle. Wird das Kaninchen in seiner frühen Kindheit falsch ernährt, dann kann sich sein Immunsystem nicht gut entwickeln und es bleibt immer etwas angreifbarer als Kaninchen, die in frühen Kindertagen vernünftig ernährt wurden. Artgerecht und Überleben sind unterschiedliche Kategorien.
Ist auch richtig.
Das ist ja Blödsinn. Weder haben wir den Verdauungskniff raus, wie man die Lignine nützt, noch sind unsere Zähne auf den Abrieb vorbereitet, der mit Gras einhergeht. Der Koala frisst nur Eukalyptus. Wenn das so gut wäre... :girl_haha:
RHD braucht die Insekten, Myxo kommt ohne aus, braucht aber Tröpfcheninfektion, am besten direkten Kontakt Nase an Nase.
Nein, so sind keine verlässlichen Aussagen möglich. Gewisse Mängel zeigen sich nicht im Blut, weil die Stoffe nicht im Blut, sondern in den Zellmembranen, Knochen oder sonst wo gebraucht werden.
Genau.
Die Hauptaussage in diesem Buch stimmt auch nicht. Für den Zahnabrieb ist es im Grunde total egal, ob es Heu, faserreiche Gemüse oder Pellets sind.
Hab' ich noch so in Erinnerung; hab mal irgendwann gelesen, dass es sich in Gegenden nicht weiter verbreitet hatte, in denen es gar keine Moskitos gab. Flöhe tun's aber auch, bin jetzt grad nicht sicher, ob die zu den Insekten gehören.
Ich verfolge mal gespannt. Bin hin und hergerissen. Wenn ich könnte würde ich frische Wiese auch Ad anbieten... ist ja auch irgendwie logisch vom Ursprung her. Allerdings hatte ich auch schon Tiere die ( als ich noch keinerlei Ahnung hatte) über 11 Jahre alt wurden und u.a. dann an EC verstarb... Heu ist natürlich nicht gleich Wiese...unsere bekommen Abends immer noch viel verschiedenes Gemüse und das liegt zum Teil noch meist bis zum nächsten Nachmittag..
Was ich mal richtig interessant fände, wäre wirklich eine Langzeitstudie über Ernährung, Krankheiten usw... so das man das vlt mal im Zusammenhang sehen kann.
Weiß ich auch nicht :rw:, aber im Fall der Nachbarin wäre es ein großer Zufall, wenn sie mit dem Möhrengrün mehrere infizierte Insekten eingeschleppt hätte, die beide Tiere zur gleichen Zeit erwischt haben. Naja, wenn schon, auch da steckt man ja nicht hinter, kann leider immer passieren. Eine sterile Ernährung aus dem Treibhaus ist aber auch nicht das, was Kaninchen brauchen. Wenn ich das weiterdenke, frage ich mich grad, ob man da bei getrockneter Wiese, also Heu, so sicher sein kann, wenn da z.B. infizierte tote Insekten mitgefressen würden.
Übrigens sind die Tiere innerhalb von wenigen Tagen verstorben, was ja auch für RHD spricht.
So wie es ja auch ein grosser Zufall ist, RHD mit dem Möhrengrün einzuschleppen... und wenn nur das "innert weniger Tage verstorben" der Massstab war, dann würd' ich gar nicht erst mit dem Begriff RHD um mich werfen.
ich habe das Buch bzw. die Ernährungsempfehlung ganz anders interpretiert und mir leuchten ihre Angaben auch ein:
Man soll Rauhfutter füttern (dazu zählt auch Wiese und frisches Blättriges) weil das gut für den gleichmäßigen Zahnabrieb, vor allem der Backenzähne und auch für die Verdauung gut ist (Haarballen usw.)
An Heu empfiehlt sie gutes grünes Heu mit mittlerer Struktur. Timothy-Heu kann man auch gegeben, aber nicht ständig weil es dann zu Mangelerscheinungen kommt, da TimothyHeu nicht so gehaltvoll ist, wie qualitativ hochwertiges Heu.
Rauhfutter auch deshalb, weil ein Kaninchenmagen ein Stopfmagen ist (da erzähl ich ich Euch ja nix Neues) und die Kaninchen daher ständig fressen müssen, damit das Futter weiter transportiert wird.
Mit Gemüse erreicht man den Effekt gleichmäßiges abnutzen der Backenzähne und ständig futtern nicht. Mit Gemüse werden die Zähne ungleichmäßig abgenutzt und sie werden davon zu schnell satt, so das der Futterbrei länger im Magen liegt und es daher zu Fehlgärungen kommt.
Genauso verhält es sich mit Trockenfutter, auch dem Strukurfutter wenn dieses Futter Johannesbrot und Getreide und getrocknetes Gemüse enthält.
Nein, April, ich schrieb doch, dass das Feld übersät war mit toten Kaninchen. Was soll es denn in vor den Hintergrundinfos sonst gewesen sein? Wenn es eine andere Krankheit war, die mit diesen Faktoren auch in Frage kommen könnte, macht es die Sache nicht besser, denn es sind nunmal beide Tiere nach der Verfütterung des Krautes mit diesen Hintergrundinformationen verstorben. Wenn man also sicher gehen will, dass sowas nicht passiert, darf man eigentlich nur noch Pellets füttern und weiß dann immernoch nicht, was die irgendwann anrichten könnten. Ich wollte damit nur deutlich machen, dass es in diesem Punkt keine absolute Sicherheit gibt, egal wie man füttert.
Es stimmt aber nicht, was die Autorin da behauptet, unabhängig davon, ob es Dir einleuchtet. Rauhfutter IST gut für Zahnabrieb und Verdauung, aber es ist puncto Zanabrieb nicht besser als Pellets oder Gemüse. Es ist sehr wohl besser für die Verdauung (Transport durch Blinddarm usw.), aber nicht besser gegen Haarballen, denn die sind möglicherweise eine Folge eines Flüssigkeitsmangels, der durch Heu noch verstärkt werden kann. Mit Gemüse, vor allem dem Blättrigen mit hohem Faseranteil, werden die Zähne nicht ungleichmässig abgenutzt. Das zu behaupten ist einfach nur falsch.
Ob der Futterbrei länger im Magen liegt hängt davon ab, wieviel Rohfaser drin ist, aber ob es zu Fehlgärungen kommt, hängt noch von vielen weiteren Faktoren ab. Richtig ist wiederum, dass mit Heu die geringste Gewichtszunahme zustande kommt, weil die Kaninchen viel länger fressen müssen, um eine rechte Menge zusammen zu haben.