Vor nun einer Wo. ist Wanda völlig unerwartet über die RBB gehoppelt.
Angefangen hatte alles mit einer Entzündung im Ohr, ein paar Tage darauf hatte sie dann einen recht heftigen e.c-Anfall. 3 Tage und Nächte bangten wir, dann wurde es aber immer besser und wir waren voller Hoffnung. Dienstag nachmittag war Wanda dann auffällig unruhig, fraß dann auch nicht mehr allein. Am Abend dann schöpften wir wieder Hoffnung, sie schluckte gierig 3 12ml-Spritzen voll c.c. Dann war sie relativ ruhig. Kurz vor 23.00 Uhr ging dann alles sehr schnell. Sie hat wohl nicht weiter leiden müssen...
Ich weiß es noch als wäre es gestern gewesen, wie ich sie auf der Autobahnraststätte im Sept. vorigen Jahres übernommen habe.
Willi hat kurz vorher seine Partnerin Lotta nach nur 5 Mon. des Zusammenhoppelns verloren. Sie war auch so völlig unerwartet nach einer harmlosen OP aus ungeklärten Ursachen gestorben.
Bei ihrer Ankunft sah man von Wanda nur ihr entzückendes Puschelschwänzchen in der TB.
Sie zitterte am ganzen Körper, war aufgeregt, was wohl mit ihr passieren würde. Selbst beruhigende Worte und meine streichelnde Hand konnten sie nicht beruhigen.
Zuhause angekommen, saß sie noch eine Weile in der TB. Dann sprang sie heraus und - ihr erster Weg führte nicht in die nächste sichere Ecke sondern in die Kö-Kiste. Sie hat sich anscheinend in der TB nicht getraut, denn sie war nämlich ein wirklich stubenreines Nini, immer.
Mit Willi freundete sie sich ganz schnell an.
Wenn sie sich neben ihn legte, kam sie immer ganz stürmisch an, schmiss sich neben ihn, daß sie fast auf den Rücken rollte und richtig gegen ihn prallte. Wenn sie sich mal verschätzt hatte, sprang sie noch einmal auf und wiederholte die Aktion um ja richtig neben Willi zu landen. Dann legte sie sich auf den Bauch und steckte ihr Köpfchen unter Willis. Die beiden wurden jedenfalls ein richtiges Traumpaar, wo der eine war, mußte der andere sein.
Das ist mein Kohlrabiblatt!
Aber auch zu uns entwickelte sie ein bedingungsloses Vertrauen. Sie baute sich richtig vor einem auf und wenn man sie dann streichelte, wurde sie immer sofort ganz flach.
Bis sie meinte, jetzt ist erstmal genug: "ich muß jetzt wieder zu meinem Willi".
Auch bei der Erkundung und Gestaltung ihres Zuhauses war sie recht rege.
Schade, wenn ich größer wäre, käme ich an den Kühlschrank um mir selber mal ein bisschen Grünzeug zu stibitzen.
Schöner Wohnen (Gitter sind kein Hindernis für eine tüchtige Widderdame!)
oder: vielleicht noch ein neuer Unterschlupf?
und immer wieder süß, Wanda schläft:
Aber am wichtigsten war immer KUSCHELN
Willi, dessen Zeit ja mit Lotta viel zu kurz war, genoss das sichtlich. Wegen seiner ständigen gesundheitlichen Baustellen war er immer ein wenig das Sorgenninchen.
In den letzten Monaten war er aber ungewöhnlich stabil, ja er fraß sogar immer mehr Dinge, welche er bisher nicht angerührt hatte.
Was in ihm steckt und wie lieb er seine Wanda hatte, wurde in den letzten Wo. seit Wandas Krankheit so richtig deutlich. Wie er sie von Tag zu Tag mehr schleckte, weil sie sich nicht selbst putzen konnte. Wie er nicht von ihrer Seite wich, ja wir hatten sogar den Eindruck, daß er nur fraß wenn wir in der Nähe waren. Immer lag er stützend und wärmend an ihrer Seite. Als sie wieder anfing sich zu putzen, konnte man beobachten, wie er ganz eindeutig sein Gewicht so verlagerte, daß sie dabei, wackelig wg. ihrer Gleichgewichtsstörungen, nicht umfallen konnte. Eine wahre Seele von einem Kaninchen.
Man sah ihm richtig die Verstörung an, nachdem Wanda zwischen ihm und mir gestorben war. Später hoppelte er eine ganze Weile ständig im Zimmer rum, ob er sie nicht doch in einer Ecke finden würde...
Er ist jetzt ganz einsam...
keine Wanda
Es ist so schrecklich alles und das nun schon zum zweiten Mal - der arme Willi.
Wanda - Du warst eine ganz große, liebe Kaninchendame, ein Geschenk für Willi und uns.
Du hast, wie alle Kaninchen, die Deinen jetzigen Weg gehen mußten, für immer Deinen ganz eigenen Platz in unseren Herzen.
Grüße Percy, Merlin, Remo, Lucy, Tonio, Ronja und Lotta. Und drückt die Pfötchen, daß Willi bald wieder eine liebe Ninidame bekommt und das Schicksal ihm freundlicher gesinnt ist.
Machs gut Wanda, Dein Fell werde ich immer unter meinen Händen fühlen...
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