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Thema: Nierensteine beidseitig bei altem Tier/OP 4.2.16

  1. #21
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    "Calciumarme" Ernährung und Cuni Complete sind ein Widerspruch in sich. Ein Kaninchen braucht in der Ernährung normalerweise so etwa 0.2% Calcium, was im Normalfall mit graslastiger Wiese machbar ist und mit allem anderen nicht. Schon gar nicht mit Cunis, die mit relativ viel Calcium, viel zu viel Vitamin D und massiv zu viel Phosphor ausgestattet sind. Für Dein Problem bräuchtest Du ein frisches blättriges Grünfutter, oder als Trockenfutter nicht-mineralisiertes und nicht-vitaminisiertes Tierfutter mit hohem Grünanteil und wenig Getreide. Da würden mir allerhöchstens Blättermischungen von Grünhopper, Plantago, Summer usw. Haben aber als Trockenfutter alle das gleiche Problem, dass sie eben trocken sind.

    Eine "calciumarme" Ernährung gibt es beim Kaninchen im Grunde nicht und sie ist auch nicht empfehlenswert. Das Kaninchen braucht sehr viel Calcium für das kontinuierliche Zahnwachstum, erhält sehr viel Calcium durch den kontinuierlichen Zahnabrieb, und eine deutliche Reduktion der Calciumzufuhr führt zu einer sofortigen Reduktion der Calciumausscheidung. Was Du also an der Futterluke einsparst, pieselt das Kaninchen einfach nicht mehr aus.

    Wenn das Tier ansonsten bei guter oder sogar sehr guter Gesundheit ist, dann wäre die Operation eine gute Idee. Ansonsten möglichst Frischfutter und möglichst wenig Trockenfutter, keine vitaminisierten oder mineralisierten Futter. Das Vitamin D ist ein Verursacher von Verkalkungen, es ist in allen kommerziellen Futtern viel zu viel Vitamin D drin, aber Du wirst es relativ leicht los: Lass das Futter einfach 3 Wochen rumstehen, danach hat es nicht mehr viel Vitamin D, denn die Hälfte ist dann zerfallen. Viel mehr Sorgen sollte Dir der Phosphorgehalt machen, weil alles über 0.1% in der Ernährung die Verkalkung praktisch garantiert, und sämtliche mineralisierten Futter wie auch Getreide und die unsäglichen "Sämereien" haben viel zu viel Phosphor.
    Hast Du dazu eine Quelle/Quellen?

  2. #22
    Erfahrener Benutzer Avatar von Maren86
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    @April: aber die ganzen Quellen, die ich im Netz gefunden habe, besagen, dass 5 bis höchstens 6g/kgTS Calcium schon nötig wären. Sind denn die 0,2% nicht doch zu wenig?

    @Trinenhase: Ich habe damals als es bei Max losging mit der Heimtierspezialistin Dr. H. aus Augsburg Emailkontakt zwecks Beratung. Sie erklärte mir, dass Vitamin D3 in Trockenfutter schlimme Auswirkungen hat. Es erhöht die Kalziumaufnahme nochmals um ganz viel. Wenn man Kaninchen genug Kalzium, also bedarfsgerecht gibt, brauchen sie bzgl. dieser Aufnahme kein Vitamin D3, im Gegensatz zu uns. Sie haben dann genug zur Verfügung.
    Gibt man nur ganz wenig Kalzium, braucht auch das Kaninchen Vitamin D3. Füttert man nun viel Kalzium und noch Vitamin D3 in hoher Konzentration wie in den Cunis, wird das alles grenzwertig.
    Hier kannst du es auch noch nachlesen:http://onlinelibrary.wiley.com/doi/1...564.x/abstract
    https://books.google.de/books?id=_M0...0aorta&f=false

    @lightblue: Es müssen nicht unbedingt die Nieren sein, ist in der Blase auch Gries? Das reibt die Schleimhäute auf und dann gibt's auch mal Blut ohne Bakterien.
    Geändert von Maren86 (06.10.2015 um 10:43 Uhr)

  3. #23
    Erfahrener Benutzer Avatar von lightblue
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    Gries war auch in der Blase, ja.
    So sehen übrigens die Röntgenbilder aus:

    00052194_00051824_DICOM_DX_2015_09_28_0000013529.jpg

    00052194_00051824_DICOM_DX_2015_09_28_0000013530.jpg

  4. #24
    . Gast .
    Gast

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    @maren86: Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort und die Quellenangaben.
    Ich werde mir Deine Quellen mal in Ruhe anschauen...

    Aus der Praxis kann ich nur folgendes berichten:
    Meine über 50 (!) Kaninchen bekommen ad libitum ein Nagermüsli als Alleinfuttermittel eines holländischen Futtermittelherstellers, dem u.a. 2000 IE Vitamin D3 zugesetzt sind. Kalzium 1,1 % / Phosphor 0,5 %.
    Mit diesem Trofu ernähre ich meine Tiere seit Jahren und keins meiner Tiere weist -mW- eine Verkalkung der Niere, Blase oder gar der Aorta auf bzw. irgendwelche diesbezügliche Symptome. Meine Tiere sind im Schnitt 5-6 Jahre, die älteste Häsin, Diana, ist knapp 10 Jahre alt. Es sind Zwerge, mittelgroße Kaninchen und auch Riesen, die teils in Innen-, hauptsächlich aber in Außenhaltung leben, Tiere aus Notfällen, teils aber auch bei mir geboren.
    Natürlich bekommen die Tiere neben Trofu Heu und zusätzlich auch noch Grünzeug wie z.B. Kohlrabi, Möhrengrün, Wirsing, Staudensellerie, Knollenselleriegrün, ab und zu Salat (aber kein Kopfsalat), Möhren, auch mal frische Kräuter, im Winter auch Grünkohl, Pastinake, Petersilienwurzel usw. Trockenkräuter, Erbsenflocken, Haferflocken mische ich ab und zu unter das Trofu, im Herbst/Winter auch noch Leinflocken.

    LG Susanne

  5. #25
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    Gemäß Schlolaut benötigen adulte Tiere 0,4% Calcium.

    ....Allerdings wird das Auftreten von kalzinose in entscheidendem Maße vom Phophorgehalt bzw. dem Verhältnis von ´Calcium-Phophor bestimmt. So wurden beispielsweise bei einem Phosphorgehjalt von 1,5g/kg und einem Calcium: Phophor-Verhältnis von 1:1,3 bei 40% der Tiere Kalzinoseerscheinungen beobachtet, obwohl der Vit D-Gehalt nur 399IE betrug. Andererseits bleiben 6000IE Vitamin D ohne Einfluß, wenn bei gleichem Ca:P-Verhältniss der Phosphorgehalt des Futters nur 0,5g/kg betrug.
    Wolfgang Schlolaut 2003


    Wenn ich das Röntgenbild so sehe würde ich vermuten das eine OP der sichere Tot des Tieres wäre.und würde da definitiv nur palliativ behandeln.
    Geändert von Alexandra K. (07.10.2015 um 06:36 Uhr)

  6. #26
    Erfahrener Benutzer
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    Zitat Zitat von Trinenhase Beitrag anzeigen
    Meine über 50 (!) Kaninchen bekommen ad libitum ein Nagermüsli als Alleinfuttermittel eines holländischen Futtermittelherstellers, dem u.a. 2000 IE Vitamin D3 zugesetzt sind. Kalzium 1,1 % / Phosphor 0,5 %.
    Mit diesem Trofu ernähre ich meine Tiere seit Jahren und keins meiner Tiere weist -mW- eine Verkalkung der Niere, Blase oder gar der Aorta auf bzw. irgendwelche diesbezügliche Symptome.
    Der Haken ist, dass man eine Verkalkung von aussen weder sehen noch diagnostizieren kann. Die verkalkende Wirkung von Vitamin D war bereits in den 30er Jahren bekannt (Vanderveer 1931: Hypervitaminosis D and artherosklerosis) und ist im Zusammenhang mit Artherosklerose immer wieder Gegenstand der Forschung gewesen (z.B. Stevenson 1976 Hypervitaminosis in Rabbits). Die Verkalkungen aufgrund des Vitamin D - und bei Deinem Futter massiv zu viel Vitamin D - treten praktisch sicher ein (Fischer 1978 Vitamin D Hypervitaminose beim Kaninchen, Rambeck 1990, Vergleichende Kalzinogenität), auch wenn man es nicht sieht. Die Wirkung ist so stark, dass ausserordentlich hohe Dosen Vitamin D bei der schwnageren Häsin bereits zu sichtbaren Aortaverkalkungen bei den Neugeborenen führen.

    Gleichwohl gilt natürlich, dass dies für das Kaninchen kein Problem sein muss, obgleich allgemein davon ausgegangen werden kann (und auch davon ausgegangen wird), dass die schleichende Verkalkung in der Niere letztlich zu Nierenversagen führt. Der Halter oder die Halterin merkt aufgrund der Besonderheit der Kaninchenniere davon meistens nichts oder erst etwas, wenn es viel zu spät ist. Gries und Steine sind eine andere Geschichte, die brauchen mehr als eine defekte Niere.

    Ich möchte hinzufügen: Was ganz sicher nicht stimmt, ist die Nummer "Bei meinen Tieren stelle ich nichts fest, darum tritt es bei meinen nicht auf." Ich erlebe das hier im Forum eigentlich laufend: Älteres Kaninchen zeigt typische Symptome eines Nierenproblems, aber diese Möglichkeit wird standardmässig nicht geglaubt, entweder weil die Blutwerte in Ordnung sind oder weil die Symptome nach ein, zwei Tagen wieder verschwunden sind.

    Zitat Zitat von mausefusses Beitrag anzeigen
    Gemäß Schlolaut benötigen adulte Tiere 0,4% Calcium.
    Das halte ich für falsch. Cheeke (Rabbit Feeding and Nutrition) empfiehlt für kommerzielle Kaninchenhaltung, bei der also Kaninchen bei hoher Reproduktionsleistung möglichst schnell, möglichst wirtschaftlich und für einen begrenzten Zeitraum möglichst gesund sein sollen, 0.5% Calcium. Chapin (1967, Calcium requirement of growing rabbits) hat hingegen 0.22% bei heranwachsenden Kaninchen als ausreichend festgestellt. Nun muss man sich vor Augen halten, dass heranwachsende Kaninchen einen relativ höheren Bedarf für Ausbildung der Knochen und das Wachstum haben als ältere Kaninchen. Schon aus diesen paar Fakten heraus wird klar, dass bereits 0.4% im Grunde eine Überversorgung ist, wobei in diesem speziellen Fall das Kaninchen ja gerade sehr calciumtolerant ist und 0.4% problemlos verarbeitet. Ist also eigentlich wurscht, ob man 0.2 oder 0.4 annimmt - kein Problem für das Kaninchen. Nur gibt es fast keine industriellen Trockenfutter, die so einen niedrigen Calciumgehalt hätten.

    Ich möchte aber noch einen anderen Aspekt zu bedenken geben: Wiesengras kommt nicht über 0.2% Calcium, und das ist die Hauptnahrung der Tiere. Blätter und Kräuter haben einen deutlich höheren Anteil, sind aber unter Kaninchen-Normalbedingungen nicht besonders reichlich: Der Kräuteranteil naturbelassener Wiesen ist ausserordentlich gering, und das Kaninchen ist auf karge Umgebungen spezialisiert. Auch vor diesem Hintergrund sind die 0.4% (oder höher!) nicht plausibel.

    Zitat Zitat von mausefusses Beitrag anzeigen
    ....Allerdings wird das Auftreten von kalzinose in entscheidendem Maße vom Phophorgehalt bzw. dem Verhältnis von ´Calcium-Phophor bestimmt. So wurden beispielsweise bei einem Phosphorgehjalt von 1,5g/kg und einem Calcium: Phophor-Verhältnis von 1:1,3 bei 40% der Tiere Kalzinoseerscheinungen beobachtet, obwohl der Vit D-Gehalt nur 399IE betrug. Andererseits bleiben 6000IE Vitamin D ohne Einfluß, wenn bei gleichem Ca:P-Verhältniss der Phosphorgehalt des Futters nur 0,5g/kg betrug.
    Wolfgang Schlolaut 2003
    Korrekt ist:Phosphor über 0.2% Anteil führt sicher zu Verkalkungen (Ritskes-Hoitinga 2004 Lowering dietary phosphorus concentrations...), und zur Mineralisierung, ob Knochen oder anderes Gewebe, braucht es neben Calcium immer Phosphor. Bei einem Phosphorgehalt von 0.05%, wie bei Schlolaut beschrieben, würde ich mal vermuten, dass ohnehin nix mehr mineralisiert wird. Das ist so als würde man sagen: Allerdings wird das Auftreten von Hausbränden in entscheidendem Masse vom vorhandensein brennbarer Materialien bestimmt. Ach was. Echt jetzt? Sowie aber genügend Phosphor vorhanden ist, tritt die verkalkende Wirkung von Vitamin D auf.

    Das sind allerdings nicht die Bedingungen der Fütterung in der Praxis: Da ist der Phosphorgehalt gedeckt oder, bei den meisten kommerziellen Futtern, total übererfüllt, und der Vitamin D Bedarf auch. Diese Bedingungen führen nachweislich zu Verkalkungen und infolgedessen zu Nierenproblemen oder sogar Nierenversagen.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  7. #27
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Ich möchte aber noch einen anderen Aspekt zu bedenken geben: Wiesengras kommt nicht über 0.2% Calcium, und das ist die Hauptnahrung der Tiere. Blätter und Kräuter haben einen deutlich höheren Anteil, sind aber unter Kaninchen-Normalbedingungen nicht besonders reichlich: Der Kräuteranteil naturbelassener Wiesen ist ausserordentlich gering, und das Kaninchen ist auf karge Umgebungen spezialisiert. Auch vor diesem Hintergrund sind die 0.4% (oder höher!) nicht plausibel.
    Hälst Du eigentlich Kaninchen? Wenn ja, wie machst Du das, dass Deine überwiegend Gras fressen?
    Ich müsste meine sehr lange hungern lassen, bis sie sich erbarmen würden, das minderwertige Gras zu fressen. Ich füttere seit vielen Jahren Wiese und habe auch immer viele verschiedene Gräser dabei. Gefressen wird aber nur sehr wenig davon und wenn, ist es meistens das Weizengras. Ansonsten suchen sie sich die besten Kräuter heraus. Meine Kaninchen sind aber auch nicht alleine mit ihren Vorlieben.

    Die Angaben, die Du machst, gelten vielleicht für Meerschweinchen, die bevorzugen nämlich von sich aus eher Gräser, aber nicht für Kaninchen. Hier sind die Wiesen sehr Kräuter- und Grasreich. Ohne Mühe bekomme ich in 30 Minuten mindestens 30 verschiedene Kräuter in die Tasche.

  8. #28
    Erfahrener Benutzer
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    Selbstverständlich suchen sie sich die Kräuter bevorzugt heraus, so wie sie sich aus den Trockenfuttern die kalorienhaltigen Getreideanteile bevorzugt heraussuchen. Stark kräuterreiche Wiesen sind aber nicht der Naturzustand von Wiesen. Die Magerwiese ist der Naturzustand einer Wiese, nicht die Fettwiese, die gründlich gedüngt wird. Dauerhaft ungedüngte Wiesen sehen komplett anders aus als die Wiesen, die man gemeinhin so kennt. Meine Tiere fressen überwiegend Gras, weil ich ihnen überwiegend Gras gebe. Ich habe keine anderen Wiesen zur Verfügung und sie folglich auch nicht.
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  9. #29
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Selbstverständlich suchen sie sich die Kräuter bevorzugt heraus, so wie sie sich aus den Trockenfuttern die kalorienhaltigen Getreideanteile bevorzugt heraussuchen. Stark kräuterreiche Wiesen sind aber nicht der Naturzustand von Wiesen. Die Magerwiese ist der Naturzustand einer Wiese, nicht die Fettwiese, die gründlich gedüngt wird. Dauerhaft ungedüngte Wiesen sehen komplett anders aus als die Wiesen, die man gemeinhin so kennt. Meine Tiere fressen überwiegend Gras, weil ich ihnen überwiegend Gras gebe. Ich habe keine anderen Wiesen zur Verfügung und sie folglich auch nicht.
    Bei meinen Wiesen hier habe ich noch nie mitbekommen, dass sie gedüngt werden. Man sieht den Unterschied eigentlich schon, wenn man die danebenliegenden Feldränder vergleicht. Dort haben die Gräser ein viel intensiveres Grün als die Gräser daneben auf der Heuwiese. Diese grüneren Pflanzen lasse ich dann auch stehen.

    Ob Magerwiese oder Fettwiese ist nicht zwingend die Frage ob Naturzustand oder nicht, sondern hängt vor Allem auch mit klimatischen Bedingungen vor Ort und der jeweiligen Bodenbeschaffenheit ab.

    Eine Freundin düngt ihre Pflanzen z.B. mit Kaninchenköttel. Nichts Anderes tun Wildkaninchen, die Wiese futtern. Sie düngen selbst und sollte das Klima es erlauben, wird früher oder später daraus eine Fettwiese und dann gehe ich nicht davon aus, dass die Kaninchen dann denken "nee, Fettwiese will ich nicht, ich suche mir ne Magerwiese".


    Wildkaninchen suchen sich selbstverständlich auch das Beste aus der Pflanzenauswahl aus. Wenn das Wildkaninchen so machen, warum sollte ich meinen Haustieren dann nur mageres Gras füttern? Das ergibt für mich keinen Sinn. Natürlich gibt es kältere Gegenden, wo mehr Gras wächst und Kaninchen dort auch überleben. Wildkaninchen werden aber aus verschiedenen Gründen nicht so alt und sehr trockene Hitze oder extreme Kälte, wo Kaninchen nicht mehr viel finden, fordern auch ihre Opfer. Ich baue in der Haustierhaltung natürlich Idealbedingungen nach und richte mich nicht nach schlechteren Bedingungen. Die Kaninchen bekommen das zu futtern, was die wildlebenden Artgenossen hier in der Gegend auch bekommen und ich sehe keinen Grund, auf die Suche nach mangelhaftem Futter zu gehen, während die Wildis das ganze Buffet für sich haben.
    Es dürfte mittlerweile auch bekannt sein, dass Kaninchen in der Lage sind, sich mit ausgewählten Kräutern selbst zu helfen. Das ist in der Haustierhaltung auch nur bedingt möglich, Wildkaninchen haben da ganz andere Möglichkeiten, auf ihre Befindlichkeiten schneller und gezielter zu reagieren.

    Wie gesagt, Meerschweinchen bevorzugen Gräser und nutzen Kräuter u.A. zur Ergänzung. Bei Kaninchen ist es umgekehrt, wenn man beide Tierarten selbst entscheiden lässt.

  10. #30
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    Ich habe nicht empfohlen, mageres Gras zu füttern, ich habe begründet, warum ich die 0.2% an Calcium für plausibel und ausreichend halte.

    Selbstverständlich suchen sich Wildkaninchen jederzeit das Beste heraus, nur haben sie nicht jederzeit das ganze Buffet, sondern nur das gerade zugängliche Buffet, dass es eben zu einer bestimmten Jahreszeit gibt. Das ist bei Hauskaninchen anders, und wenn man sie dann selbst entscheiden liesse, würden sie womöglich den ganzen Tag Cunis fressen, würden übergewichtig und kriegten Nierenprobleme. So ähnlich wie der Mensch bei jederzeit vollem Buffet selten durchgängig kluge Entscheidungen treffen würde. Die meisten Tiere sind in Verhalten und Physiologie auf Mangel eingestellt, nicht auf Überfluss. Ich halte es für sinnvoll, das in der Haltung zu berücksichtigen.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  11. #31
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Ich habe nicht empfohlen, mageres Gras zu füttern, ich habe begründet, warum ich die 0.2% an Calcium für plausibel und ausreichend halte.

    Selbstverständlich suchen sich Wildkaninchen jederzeit das Beste heraus, nur haben sie nicht jederzeit das ganze Buffet, sondern nur das gerade zugängliche Buffet, dass es eben zu einer bestimmten Jahreszeit gibt. Das ist bei Hauskaninchen anders, und wenn man sie dann selbst entscheiden liesse, würden sie womöglich den ganzen Tag Cunis fressen, würden übergewichtig und kriegten Nierenprobleme. So ähnlich wie der Mensch bei jederzeit vollem Buffet selten durchgängig kluge Entscheidungen treffen würde. Die meisten Tiere sind in Verhalten und Physiologie auf Mangel eingestellt, nicht auf Überfluss. Ich halte es für sinnvoll, das in der Haltung zu berücksichtigen.

    Das sehe ich zum Teil auch so. Ich sehe das Problem nur dann, wenn die Tiere in einem ständigen Mangel leben müssen. Auch in der Haustierhaltung kommt es naturbedingt im Winter zu einem Mangel. Ich füttere zwar ganzjährig Nösenberger, aber erlebe eben, dass die Wiese eindeutig bevorzugt wird. Wenn sie im Winter nur noch Nösenberger futtern, haben sie zwar ganzjährig eine Grundversorgung mit den nötigsten Vitaminen und Mineralien, aber es fehlen dann oft sekundäre Pflanzenstoffe. Das aber meist nur für 3 bis 4 Monate im Jahr. Mit einer Grundversorgung halte ich das für vertretbar.
    Geändert von miri (07.10.2015 um 16:50 Uhr)

  12. #32
    Erfahrener Benutzer
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    Nierensteine beidseitig sind meines Wissens niemals Ausdruck eines ständigen Mangels, sondern eines ständigen Überflusses.
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  13. #33
    Erfahrener Benutzer Avatar von lightblue
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    Dann werde ich vorerst die Menge der Cunis die ich Jakob gebe, reduzieren. Jedenfalls bis ich ne bessere Alternative hab... falls jemand einen Tipp hat, immer her damit
    Ich gebe ihm jetzt auch Petersilienwurzel, die ist energiereich und hat ein ausgewogenes Kalzium/Phosphor Verhältnis. Vlt ab und zu Apfel... Haferflocken, Hirse... damit müsste ich ihn doch bei Gewicht halten können. Schade ist halt, dass die Cunis seiner Verdauung sooo gut tun, seit dem er die futtert, gibts hier keine Bauchprobleme mehr! Und das ist in Jakobs Fall ein großer Erfolg.


    Kann mir jemand was zu dem homö. Mittel "Lysium" sagen? Ich habe jetzt öfter mal gelesen dass einige Kaninchenhalter das bei Nierenproblemen/Steinen anwenden. Was genau soll es bewirken und ist das bei jeder Steingeschichte zu empfehlen oder kann ich es damit auch schlimmer machen?

    Ich habe übrigens eine Antwort von dem Arzt aus Duisburg erhalten, nach Einsicht der RB rät er mir von einer OP ab. Das wars dann jetzt kann ich nur noch abwarten.
    Kann jemand aus Erfahrung sagen wie lange sowas gut gehen kann? Mit so großen Steinen in beiden Nieren?
    Jeden Tag habe ich jetzt Angst dass es "passiert"

  14. #34
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    @april

    Nicht immer liegt es nur an der Ernährung. Es gibt bei allen Tieren und Menschen auch eine Veranlagung, ob es zu einer Erkrankung kommt.


    @lightblue

    Hast Du mal ein Blutbild machen lassen? Lass mal vor Allem auch die Leberwerte kontrollieren, wenn er zu Verdauungsproblemen neigt.
    Lysium ist kein homöopathisches Mittel, sondern eine Kräuterzusammensetzung. Ob sie helfen weiß ich nicht, aber viel mit falsch machen kannst Du da nicht. Versuchen kannst Du es. Bei homöopathischen Mitteln muss man da mit Selbstversuchen schon vorsichtiger sein.

  15. #35
    Erfahrener Benutzer Avatar von lightblue
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    Standard

    Das letzte Blutbild wurde im Mai gemacht. Anfang April hatte er Leberprobleme, die ich aber mit dem Silymarin gut im Griff habe. Daher kommen die Verdauungsprobleme aber nicht, Jakob war immer schon sehr empfindlich. Seit dem er aber regelmäßig Wiese und Cunis bekommt hat er keine Probleme mehr.

    Und was soll das Lysium bewirken? Die Steinbildung verhindern oder gar auflösen? Dann wäre das doch ein gutes Mittel... oder?

  16. #36
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von lightblue Beitrag anzeigen
    Das letzte Blutbild wurde im Mai gemacht. Anfang April hatte er Leberprobleme, die ich aber mit dem Silymarin gut im Griff habe. Daher kommen die Verdauungsprobleme aber nicht, Jakob war immer schon sehr empfindlich. Seit dem er aber regelmäßig Wiese und Cunis bekommt hat er keine Probleme mehr.
    Das würde ich aber schon nochmal kontrollieren lassen, wenn es fürs Tier nicht zu viel Stress bedeutet. Ich kam auf die Idee, weil Du ja Cunis reduzieren willst und Wiese gibts ja auch nicht mehr so lange.

    Und was soll das Lysium bewirken? Die Steinbildung verhindern oder gar auflösen? Dann wäre das doch ein gutes Mittel... oder?
    Das kann ich Dir nicht sagen, weil ich das Produkt nicht kenne, das müsstest Du den Hersteller/Vertreiber fragen. Ich habe mir das Produkt nur auf der HP angesehen und halte es nicht für bedenklich.

  17. #37
    Erfahrener Benutzer Avatar von lightblue
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    Standard

    Ich habe nochmal gelesen: es soll die Steine wohl tatsächlich auflösen. Bestehen Nierensteine von Kaninchen aus Kalziumoxalat? Da gab es doch einen Unterschied zu zB Katzen und Hunden.
    Mir stellt sich nun die Frage, wie sich die Steine auflösen. Ob der Kern quasi zerfällt und sich der Stein in kleine Brocken teilt, oder ob er sich gleichmäßig auflöst... denn wenn er in Brocken zerfällt, ist die Gefahr doch groß, dass er schneller in den Harnleiter rutscht und diesen verschließt? Und das wäre dann sein Tod...
    Und da Jakobs Steine groß sind, frage ich mich, ob ich ihm mit so einer Tablette helfe oder seine Situation evtl. verschlechtere...

    Ich habe mal eine Email an den Hersteller geschickt und hoffe er kann sie ausreichend beantworten, ansonsten lass ich lieber die Finger davon.

    Gibt es hier niemanden der schon (gute) Erfahrungen mit diesem Mittel gemacht hat?

  18. #38
    Erfahrener Benutzer Avatar von Juu
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    Standard

    Ich kann dir Frau M. in Grevenbroich Wevlinghoven empfehlen. Ist von Aachen ja nicht soooo weit weg. Gute 45 Minuten. Sie macht diese Nierenstein OP´s bei Kaninchen super und operiert auch bei Nierensteinen bds. Unsere Nele hat sie auch operiert mit Nierensteinen bds. Du wirst von Ihr auch sicherlich eine sehr ehrliche Meinung bekommen.
    Liebe Grüße

  19. #39
    Erfahrener Benutzer
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    Wenn es ein Mittel gäbe, das Nierensteine zuverlässig auflösen könnte, gäbe es das Problem der Nierensteine nicht, sage ich da nur. Kurz: Es wird eher nicht funktionieren. Solche Steine bestehen aus extrem schwer löslichen Kristallen.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  20. #40
    Erfahrener Benutzer
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    Zitat Zitat von lightblue Beitrag anzeigen
    Dann werde ich vorerst die Menge der Cunis die ich Jakob gebe, reduzieren. Jedenfalls bis ich ne bessere Alternative hab... falls jemand einen Tipp hat, immer her damit
    Ich gebe ihm jetzt auch Petersilienwurzel, die ist energiereich und hat ein ausgewogenes Kalzium/Phosphor Verhältnis. Vlt ab und zu Apfel... Haferflocken, Hirse... damit müsste ich ihn doch bei Gewicht halten können. Schade ist halt, dass die Cunis seiner Verdauung sooo gut tun, seit dem er die futtert, gibts hier keine Bauchprobleme mehr! Und das ist in Jakobs Fall ein großer Erfolg.
    Angesichts des Alters, des Problems und der Prognose würde ich diese Änderungen nicht machen. Du behältst mit Haferflocken und Hirse das Verkalkungsproblem, weil sie extrem viel Phosphor beinhalten, und gewinnst ein mögliches Bauchproblem hinzu - keine gute Strategie. Ich würde bei den Cunis bleiben.
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