Sobald der Winter naht, stellen sich frischgebackene Außenhalter viele Fragen, wie sie ihre Kaninchen gut über den Winter bekommen.


Dürfen meine Kaninchen überhaupt in Außenhaltung?
Bei einem gesunden Tier spricht nichts dagegen. Davon absehen sollte man bei sehr kleinen Jungtieren, kranken oder rekonvaleszenten Tieren sowie alten Tieren, die ihr Gewicht nur schlecht halten können.
Auch manche Langhaarrassen eignen sich nicht für die Außenhaltung, so z. B. die Angora-Kaninchen.


Hat mein Kaninchen genug Winterfell gebildet?
Damit ein Kaninchen genug Winterfell bilden kann, muß es frühzeitig an die Außenhaltung gewöhnt werden. Im Frühling kann man damit anfangen, wenn die Temperatur nachts nicht mehr unter 10 Grad fällt.
Spätestens im Herbst sollte der letzte Termin sein, die Kaninchen ins Außengehege zu setzen. Das wichtigste ist, dass es nachts noch über 10°C über mehrere Tage am Stück ist.Bleiben die Tiere nun konstant in Außenhaltung, halten sie das ganze Jahr durch und bilden entsprechendes Fell zu den Jahreszeiten.



Schadet meinem Kaninchen die eisige Kälte?
Nein. Kaninchen macht Sommerhitze mehr zu schaffen als Eiseskälte.
Solange sie genug Platz zum Warmhoppeln haben (mindestens 2, besser 3 Quadratmeter pro Tier) und natürlich ein oder mehrere Partnertiere zum Warmkuscheln, schaden auch tiefe Minustemperaturen nicht.
Unbedingt zu vermeiden ist, die Kaninchen im Winter (aus Mitleid) in die warme Wohnung zu holen. Die Temperaturschwankungen sind zu heftig, eine Erkältung oder Schlimmeres ist vorprogrammiert.


Was mache ich gegen das ständige Einfrieren des Wassers?
Sofern man die zeitliche Möglichkeit hat, ist das öftere Austauschen des Wassers das Naheliegenste.
Man kann auch einen Tischtennisball in den Napf legen, die ständige Bewegung läßt das Wasser weniger schnell zufrieren. Oder man legt ein Mikrowellen-Heizkissen (Snuggle-Safe) unter den Napf.
Versierte Bastler können eine Art Heizplatte bauen, allerdings ist hier darauf zu achten, daß die Kaninchen nicht an die Kabel gelangen können.
Von der Benutzung von Nippeltränken ist generell abzuraten, im Winter erst recht. Denn die Kaninchen-Zungen können an dem Metall hängenbleiben, die Kugel im Röhrchen kann festfrieren.


Schadet meinem Kaninchen Schnee im Gehege?
Gesunde Tiere genießen den Schnee durchaus. Sie wühlen darin herum, probieren mal ein Mäulchenvoll und sind oft außer Rand und Band über das ungewohnte Gefühl unter ihren Pfoten.
Ein wenig aufpassen sollte man bei langhaarigen Kaninchen, z. B. Teddys.
Da sie keine oder nur wenig Unterwolle besitzen, dürfen sie nicht zu naß werden. Die Nässe kann bis auf ihre Haut durchdringen, das Tier kann sich evt. erkälten.


Was kann ich sonst tun, um es den Kaninchen gemütlicher zu machen?
Das Stallhäuschen oder der Korb etc. sollten dick mit Stroh und Heu ausgepolstert sein. Gute Dienste tut auch mal ein Baumwollteppich den man beispielsweise auf Steinplatten oder auf das Dach des Schutzhäuschens legen kann.
Nasse Streu oder ein nasser Teppich sollten natürlich sofort getauscht werden.


Was muß ich bei der Fütterung im Winter beachten?
Heu sollte natürlich immer in Mengen vorhanden sein. Gerne nehmen die Kaninchen auch mal frische Äste (Haselnuss, Birke, Apfel, Birne,...) zum Knabbern an.
Das Gemüse sollte bei Minusgraden lieber öfter, dafür in kleineren Portionen verabreicht werden. Gefrorene Reste müssen entfernt werden.
Ideale Wintergemüse sind Knollengemüse, sie sind kalorienhaltiger als Salate.
Dazu gehören z. B. Knollensellerie, rote Beete (bitte nur in kleinen Mengen, da hoher Oxalsäuregehalt), Karotten, Pastinake, Petersilienwurzel, Steckrübe.
Als "Beikost", oder damit ein schlechter Futterverwerter nicht an Gewicht verliert, kann man getreidefreies Trockengemüse geben. (z. B. vom Kaninchenladen).


Der Boden ist gefroren, meine Kaninchen können nicht buddeln. Was kann ich Ihnen noch an Spielmöglichkeiten anbieten?
Immer mal frische Äste zum Knabbern (siehe Ernährung), auch Tannen- oder Kiefernzweige werden gern genommen. Auch beliebt ist eine Toilettenpapierrolle, mit Heu ausgestopft, worin ein Leckerchen versteckt ist.
Oder ein Snackball, der z. B. mit Trockengemüse gefüllt wird, sorgt auch für langen Spielspaß.
Toll für die Kaninchen sind große Tannenzweige, die man als Verstecke oder "Höhlen" im Gehege drapieren kann. Auf die Tannenzweige dann noch frisches Heu verteilt, so können sich die Kaninchen ein wenig sportlich betätigen, um ans Heu zu gelangen.