Hi,
da einige sich unsicher sind, wie Verdauungsprobleme entstehen können, hier der Versuch einer beispielhaften Erklärung. Ich finde es ein Stück weit beruhigend, wenn man sich solche Phänomene selbst etwas besser erklären kann.
Für Verdauungsprobleme gibt es viele Ursachen. Viele sind fütterungsbedingt, andere beispielsweise stressbedingt oder haben genetische Ursachen. Wenn der Grund einer Verstopfung oder Aufgasung an der Ernährung liegt, liegt das daran, dass das Futter an irgend einer Stelle nicht richtig weitertransportiert wird (oder kein "Nachschub" kommt) – denn Futter, das sich staut, gärt. Wenn sich im Binddarm Futter staut (oder er "leer" läuft), vermehren sich die dort ansässigen Bakterien und bilden Gärgase – so entstehen Blinddarmaufgasungen.
Ein mögliches Beispiel, wie eine Magenüberladung entsteht: Wenn wir Menschen Nahrung aufnehmen, wird im Magen alles vermischt. Bei Kaninchen ist das etwas anders – sie haben einen Stopfmagen, das heißt: So wie das Futter gefressen wird, wird es Schicht für Schicht nacheinander im Magen eingelagert. Erst der Wirsing, dann der Löwenzahn, dann das Leckerlie...alles nacheinander "aufeinander gestapelt". Wenn die Magensäure das Futter zu einem Brei verarbeitet hat, öffnet sich der Magenpförtner und lässt das Futter in den Darm. Der Magenpförtner ist sozusagen der "Aufpasser", der darauf achtet, dass der Nahrungsbrei die richtige Konsistenz hat.
Wenn die Tiere viel Flüssigkeit / Frischfutter aufnehmen, greift die Magensäure super schnell und der Pförtner lässt das Futter schneller weiter. Umgekehrt blockiert Futter, bei dem viel Magensäure gebraucht wird um es durchzumischen den Weitertransport der gesamten Nahrung. Pellets, Cobs, Trockengemüse, Getreide, Trockenobst und manche zusammengeklebten Leckerlie beschäftigen die Magensäure so beispielsweise recht lange, weil der Quellfaktor sehr hoch ist und das Futter kaum Flüssigkeit mit sich bringt. Der Pförtner lässt die Tür zum Darm erst Mal zu, bis das jeweilige Trockenfutter komplett aufgequollen ist. Derweil wird das restliche Futter im Magen auch ja weiterhin verdaut – und je länger das herumliegt, desto mehr entstehen Gärgase. Wenn die "Blockade" vor dem Pförtner hartnäckig ist, kann das von ner Aufgasung bis zur Magenüberladung reichen.
In so einem Fall hilft neben Medis wie Sab viel Flüssigkeit (z.B. Fencheltee) die durchspült am Ehesten.
Es gibt noch mehr Beispiele, aber ich mag hier niemanden mit Romanen langweilen .
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