Mussten Dich gehen lassen und konnten nichts tun,
still und ohne Schmerz hoffen wir, kannst Du nun ruhn.
Mit Menschen konntest Du nie viel anfangen und streicheln mochtest Du nie. Und auch in deiner Gruppe warst Du nicht immer zärtlich mit Deinesgleichen. Und trotzdem wurdest Du sowohl von Deinen Menschen, als auch von Deinen langohrigen Freunden zutiefst geliebt. Du warst unser Dicker, unser kleiner Brummelbär.
Als Du 2010 als Jungspund zusammen mit Deiner Schwester Tessa aus dem Sauerland hier eingezogen bist, hattest Du unser aller Herz im Sturm erobert. Ihr beide wart so von Grund auf verschieden und das nicht nur äußerlich.
Bis auf ein Lipom vor einigen Jahren, warst Du nie ernsthaft krank. Zusammen mit Deiner Schwester und Toni wart ihr jahrelang ein echtes Traumgespann. Ihr drei konntet stundenlang nebeneinander liegen und im nächsten Moment wieder hintereinander herjagen. Aber ihr wart niemals bösartig zueinander. Dann kam der 21.08.2015 und Euer Traumtrio wurde durch Tessas Tod auseinandergerissen. Aber nur mit Toni alleine konntest Du nichts anfangen und so zogen bald Lucy und Lilly bei Euch mit ein. Was hatten wir vor dieser ZF für eine Angst, aber was wir nie für möglich hielten trat ein: ihr wurdet eine traumhafte Vierertruppe. Ab und zu hast Du dann mal den Chef raushängen lassen und die Mädels in den Bobbes gezwackt. Besonders, wenn sie damit direkt vor Deiner Nase saßen. Das mochtest du noch nie. Wie oft habe ich bei Dir im Gehege gesessen und förmlich darauf gewartet, dass Du wieder den Bobbes in Angriff nimmst. Aber nie hat Dir das irgendjemand übel genommen. Du warst halt unser kleiner Brummbär...unser Dicker!
Aber vor einiger Zeit merkte ich, dass unser Dicker eben nicht mehr in den Bobbes zwackte und es irgendwann sogar zuließ, dass man ihn streichelte. Und immer öfter hast Du einfach nur dagesessen. Als Du angefangen hast kurz zu niesen, haben wir das auf einen Schnupfen geschoben und der Papa musste zum ersten Mal in seinem Leben seinem Dicken regelmäßig Spritzen geben. Du hast das alles mit einer Engelsgeduld ertragen. Das Niesen ging weg, aber unser Dicker war trotzdem immer noch ruhig. Als Du schließlich das Japsen angefangen hast, haben wir Dich röntgen lassen und bekamen die grauenvolle Diagnose: Lungentumor. Eine Diagnose, wie ein Schlag ins Gesicht. Immer mal wieder kullerten bei uns seitdem Tränen, denn es gab keine Chance auf Heilung. Aber Du hattest in den letzten Wochen Deines Lebens die tollsten Krankenpfleger, die man sich vorstellen kann. Lilly, Lucy und Toni haben dich -wann immer es ging- umsorgt, abgeschleckt und gewärmt. Unser Dicker war immer der Mittelpunkt. Aber trotzdem wurdest Du immer schwächer...
Gestern schließlich haben wir dann beschlossen, Dich nicht weiter leiden zu lassen. Das Atmen fiel Dir immer schwerer und Dein Herz musste viel zu schnell schlagen. Ganz friedlich bist Du schließlich in unseren Armen eingeschlafen. Wir hoffen, das Du inzwischen bei Deiner Schwester angekommen bist und ihr beide nun wieder vereint und ohne Schmerzen über grüne Wiesen hoppeln könnt.
Nun haben wir wieder eine Dreiertruppe, die jetzt ohne ihren Chef auskommen muss. Und nun ist niemand mehr da, der den Bobbes um einige Haare erleichtert und das werden die 3 ganz sicher vermissen. Wie auch wir, waren die 3 total vernarrt in Dich und Deine unnachahmlich brummelige Art. Wir hätten Euch doch noch viele glückliche Jahre zusammen gewünscht, aber die Krankheit war stärker.
Wir werden Dich nie vergessen. Machs gut Dicker!
unendlich traurige Grüße
Susanne und Ralf
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