Hallo!
Als ich am 7. Mai mit Edgar in der Tierarztpraxis war, erwartete meine Tierärztin mich schon ziemlich aufgelöst und bat mich nach hinten auf die Station.
Dort saß der 8-jährige Zwergwidder "Shorty" ziemlich bedröppelt in einem kleinen Käfig. Shortys Besitzer, keine Stammkunden meiner Tierarztpraxis, waren mit ihm und seiner Partnerin in der Praxis gewesen. Das Weibchen war in einem schlimmen Zustand und musste euthanasiert werden. Die Besitzer drängten darauf, Shorty auch einzuschläfern. Meine Tierärztin weigerte sich, denn augenscheinlich machte Shorty keinen schwer kranken Eindruck. Da sie befürchtete, dass die Halter das Kaninchen an der übernächsten Straßenecke aussetzen würden, wenn sie es ihnen wieder mitgeben würde, bat sie die Leute, es an die Tierarztpraxis abzutreten.
Einen Tag später wurde Shorty genauer untersucht. Er hat eine nasse Nase und einen wunden, geschwollenen Genitalbereich. Die Röntgenbilder zeigen Verkalkungen der Nieren. Eine Behandlung mit Antibiotikum und Schmerzmittel wurde eingeleitet, und Shorty sollte bis Freitag stationär bleiben.
Das Praxisteam hat dem kleinen Kerl für sein neues Leben auch einen anderen Namen gegeben. Ich finde, er passt sehr gut zu ihm.
Herzlich willkommen, Gustav, und danke an den Vorstand für die NEV!
Heute habe ich Gustav abgeholt. Er wiegt 2,2 kg und ist ziemlich knochig und struppig. Meine Tierärztin sagte, eine normale Vermittlung sei ziemlich aussichtslos. Gustav hat nicht nur Verkalkungen in den Nieren, sondern auch eine Verengung der Harnröhre, auch direkt am Ausgang. Er pinkelt sich also unter den Bauch, sieht dementsprechend siffig aus, war dort entzündet und geschwollen. Er wurde in der Praxis gewaschen und gepflegt und sieht heute schon besser aus als vor drei Tagen.
Gustav weiß mit dem Platz hier noch gar nichts anzufangen. Er scheint es nicht gewohnt zu sein, viel zu hoppeln, und bewegt sich eher unsicher.
Weitere Untersuchungen werden folgen, und natürlich habe ich auch Fotos für euch!
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