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Thema: Dauerhaftes Jagen trotz Kuscheln, ratlos

  1. #1
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    Registriert seit: 13.02.2023
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    Beiträge: 35

    Standard Dauerhaftes Jagen trotz Kuscheln, ratlos

    Liebe Forumnutzer, ich wende mich an euch mit folgendem Problem: fehlender Harmonie unter 2 männlichen, kastrierten Kaninchen.
    Das eine (erste) jagt nämlich, beißt und vertreibt das andere, mehrmals täglich. Manchmal aus Spaß (näher unten), manchmal ganz heftig. Auch plötzlich und für uns unbegreiflich (jetzt liegen sie beieinander und kuscheln, einander putzen, und dann zack - er beißt und vertreibt auf einmal), aber auch immer, wenn ich ihnen das Futter überreiche oder das andere Kaninchen sich mal auf seinen Lieblingsplätzen (Bett, Sofa, Balkon) befindet.
    Die beiden sind ca jeweils 1,5 bzw 9 Monate alt und leben weniger, als seit einem halben Jahr zusammen, die Vergesellschaftung war etwas kompliziert und hat mehrere Wochen gedauert, aber es wurde immer besser - wie erwähnt, essen sie manchmal zusammen, schlafen beieinander etc, vor allem nachts oder wenn sie alleine ohne mich sind. Aber das Jagen und Ähnliches bleibt trotzdem weiterhin, was mich enorm stört und auch das Mitleid für das zweite Kaninchen hervorruft.

    Das erste Kaninchen ist nämlich ziemlich frech, extrem lustig und selbstbewusst, zickig. Lässt sich nur manchmal streicheln und beißt quasi wann auch immer es ihm passt, oder einfach aus Spaß (sich hinter dem Rücken verstecken und am Po beißen, für ihn ist es nämlich lustig), kurz beißen, damit ich ihm Platz am Sofa gebe usw usf... Also es gehört einfach zu seinem Charakter allgemein. Es ist ein wildes Kaninchen, das ich mit 1 Monat jung aus der Natur geholt habe (evtl asozial?) und das ein Jahr lang alleine gelebt hat.
    Das zweite ist ganz im Gegenteil ein kleiner Puppy, der stundenlang daneben liegen und sich streicheln lassen kann, sich ganz umarmen, ohne Angst, total lieb... Die sind einfach nicht auf der selben Wellenlänge irgendwie.
    Und jetzt ist es sogar so weit gekommen, dass das zweite Kaninchen nicht ganz in Ruhe in der Wohnung laufen kann, und bleibt oft im offenen Gehege sitzen, obwohl klar ersichtlich ist, dass es auch raus möchte! Es wird einfach ständig vom anderen zurück ins Gehege gejagt! Es wurde auch mit der Zeit viel mehr nervöser (nicht wegen uns, sondern wegen dem zweiten Kaninchen), ist ständig bereit, wegzuhoppeln und so. Das tut mir alles echt leid und nervt unheimlich auch. Ich würde es verstehen, wenn das ganz nicht geklappt hätte, aber sie kuscheln doch mit einander jeden Tag auch, also verstehe ich die Logik absolut nicht. Das Kaninchen verteidigt sich auch absolut nicht, es rennt einfach jedes Mal weg. Ich würde mich einfach freuen, irgendein Feedback zu meiner Situation zu bekommen und vielleicht einige Ideen, was ich ausbessern könnte und ob so eine Verhaltenstörung überhaupt beseitigt werden kann...

  2. #2
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Standard

    Zitat Zitat von Lovee Beitrag anzeigen
    Es ist ein wildes Kaninchen, das ich mit 1 Monat jung aus der Natur geholt habe (evtl asozial?) und das ein Jahr lang alleine gelebt hat.
    Wenn ich das richtig verstehe, handelt es sich um ein Wildkaninchen?

    Dann hättest Du Dich ggf. mit der Entnahme aus der Natur strafbar gemacht....

  3. #3
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    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Lovee Beitrag anzeigen
    Es ist ein wildes Kaninchen, das ich mit 1 Monat jung aus der Natur geholt habe (evtl asozial?) und das ein Jahr lang alleine gelebt hat.
    Wenn ich das richtig verstehe, handelt es sich um ein Wildkaninchen?

    Dann hättest Du Dich ggf. mit der Entnahme aus der Natur strafbar gemacht....
    Nicht ganz. In Wien leben schon lange teils ganz wilde (graue), teils damals abgesetzte und verwilderte Hauskaninchen verschiedener Farben alle zusammen. Man kann diese interessante Geschichte im Internet nachlesen. Die zweiten sind auch teilweise recht zahm und lassen sich sogar streicheln. Meins war auch weiß /gepunktet und ist ein ganz kleiner Farbenzwerg mit 1,5kg, das ist kein Wildkaninchen im eigentlichen Sinne.

    Außerdem wurde es von ganz klein auf geholt und erzogen. Ist ziemlich kontaktfreudig, super stubenrein und in all den anderen Hinsichten vorbildlich...

    Als ich es entdeckt habe, dachte ich, jemand hat es ausgesetzt, es hoppelte gar nicht weg, und blieb bei seiner geschälten Karotte. Ich habe es quasi dann "gerettet", so ein junges, schönes weißes Kaninchen hätte nie in Wilde überlebt... Später habe ich über die Wiener Kaninchen erfahren und denke mittlerweile, dass es von dort stammt (ihr beliebtes Reviergebiet am Ufer), obwohl ich eigentlich seither regelmäßig dort war und niemals jegliche weiße Kaninchen gesehen habe (meist schwarz oder anderer Farben).

    Soweit ich weiß, das Hauskaninchen ist das jüngste domestizierte Tier, das mangels langer Zeit noch genetisch fast ident ist mit dem Wildkaninchen. Also hätte ich nie gedacht, es können gravierende Unterschiede wie bei Wölfen und Hunden entstehen. Schon gar nicht bei diesen farbigen Haus-und Wildkreuzungen, die dich viel mehr nähern und tlws. streicheln lassen können, während die kleinen grauen Dinge bleiben immer mehrere Meter von dir entfernt.

  4. #4
    Neuer Benutzer Avatar von Lynn
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    Zitat Zitat von Lovee Beitrag anzeigen
    Liebe Forumnutzer, ich wende mich an euch mit folgendem Problem: fehlender Harmonie unter 2 männlichen, kastrierten Kaninchen.
    Das eine (erste) jagt nämlich, beißt und vertreibt das andere, mehrmals täglich. Manchmal aus Spaß (näher unten), manchmal ganz heftig. Auch plötzlich und für uns unbegreiflich (jetzt liegen sie beieinander und kuscheln, einander putzen, und dann zack - er beißt und vertreibt auf einmal), aber auch immer, wenn ich ihnen das Futter überreiche oder das andere Kaninchen sich mal auf seinen Lieblingsplätzen (Bett, Sofa, Balkon) befindet.
    Die beiden sind ca jeweils 1,5 bzw 9 Monate alt und leben weniger, als seit einem halben Jahr zusammen, die Vergesellschaftung war etwas kompliziert und hat mehrere Wochen gedauert, aber es wurde immer besser - wie erwähnt, essen sie manchmal zusammen, schlafen beieinander etc, vor allem nachts oder wenn sie alleine ohne mich sind. Aber das Jagen und Ähnliches bleibt trotzdem weiterhin, was mich enorm stört und auch das Mitleid für das zweite Kaninchen hervorruft.

    Das erste Kaninchen ist nämlich ziemlich frech, extrem lustig und selbstbewusst, zickig. Lässt sich nur manchmal streicheln und beißt quasi wann auch immer es ihm passt, oder einfach aus Spaß (sich hinter dem Rücken verstecken und am Po beißen, für ihn ist es nämlich lustig), kurz beißen, damit ich ihm Platz am Sofa gebe usw usf... Also es gehört einfach zu seinem Charakter allgemein. Es ist ein wildes Kaninchen, das ich mit 1 Monat jung aus der Natur geholt habe (evtl asozial?) und das ein Jahr lang alleine gelebt hat.
    Das zweite ist ganz im Gegenteil ein kleiner Puppy, der stundenlang daneben liegen und sich streicheln lassen kann, sich ganz umarmen, ohne Angst, total lieb... Die sind einfach nicht auf der selben Wellenlänge irgendwie.
    Und jetzt ist es sogar so weit gekommen, dass das zweite Kaninchen nicht ganz in Ruhe in der Wohnung laufen kann, und bleibt oft im offenen Gehege sitzen, obwohl klar ersichtlich ist, dass es auch raus möchte! Es wird einfach ständig vom anderen zurück ins Gehege gejagt! Es wurde auch mit der Zeit viel mehr nervöser (nicht wegen uns, sondern wegen dem zweiten Kaninchen), ist ständig bereit, wegzuhoppeln und so. Das tut mir alles echt leid und nervt unheimlich auch. Ich würde es verstehen, wenn das ganz nicht geklappt hätte, aber sie kuscheln doch mit einander jeden Tag auch, also verstehe ich die Logik absolut nicht. Das Kaninchen verteidigt sich auch absolut nicht, es rennt einfach jedes Mal weg. Ich würde mich einfach freuen, irgendein Feedback zu meiner Situation zu bekommen und vielleicht einige Ideen, was ich ausbessern könnte und ob so eine Verhaltenstörung überhaupt beseitigt werden kann...
    So wie ich das verstehe, ist eines der Kaninchen erst 9 Monate alt? Ich würde aus meiner Erfahrung heraus darauf tippen, dass hier gerade in der Pubertät die Hormone verrückt spielen und eine wie du es ja beschreibst eh nicht ganz unkomplizierte, junge Bindung erneut auf die Probe gestellt wird. Ich würde die Dynamik jetzt mal noch eine Zeit lang beobachten, vorausgesetzt, es finden keine größeren Verletzungen statt. Rangkämpfe gehören grundsätzlich ab und zu dazu, Kaninchen können da schon auch einiges ab. Wenn du merkst, dass es nur schlimmer wird oder dass sie sich völlig meiden (das "Revier" unter sich aufteilen und einer vielleicht auch zurückgedrängt wird), hilft wahrscheinlich nur eine neue Vergesellschaftung in einem neutralen, nicht zu großen Bereich, wo sie ihre Rangordnung noch einmal neu sortieren können (und müssen).
    Doch auch dann gibt es bei männlichen Kaninchen, selbst wenn kastriert, halt leider keine Garantie, dass es klappt. Vor allem, wenn es keine Wurfgeschwister sind und dann vielleicht auch noch vom Charakter/Temperament/Sozialisierung noch sehr unterschiedlich. Aber wenn sie trotzdem noch miteinander kuscheln, ist das doch schon mal kein ganz schlechtes Vorzeichen! Ich drücke euch die Daumen!

  5. #5
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    Zitat Zitat von Lynn Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Lovee Beitrag anzeigen
    Liebe Forumnutzer, ich wende mich an euch mit folgendem Problem: fehlender Harmonie unter 2 männlichen, kastrierten Kaninchen.
    Das eine (erste) jagt nämlich, beißt und vertreibt das andere, mehrmals täglich. Manchmal aus Spaß (näher unten), manchmal ganz heftig. Auch plötzlich und für uns unbegreiflich (jetzt liegen sie beieinander und kuscheln, einander putzen, und dann zack - er beißt und vertreibt auf einmal), aber auch immer, wenn ich ihnen das Futter überreiche oder das andere Kaninchen sich mal auf seinen Lieblingsplätzen (Bett, Sofa, Balkon) befindet.
    Die beiden sind ca jeweils 1,5 bzw 9 Monate alt und leben weniger, als seit einem halben Jahr zusammen, die Vergesellschaftung war etwas kompliziert und hat mehrere Wochen gedauert, aber es wurde immer besser - wie erwähnt, essen sie manchmal zusammen, schlafen beieinander etc, vor allem nachts oder wenn sie alleine ohne mich sind. Aber das Jagen und Ähnliches bleibt trotzdem weiterhin, was mich enorm stört und auch das Mitleid für das zweite Kaninchen hervorruft.

    Das erste Kaninchen ist nämlich ziemlich frech, extrem lustig und selbstbewusst, zickig. Lässt sich nur manchmal streicheln und beißt quasi wann auch immer es ihm passt, oder einfach aus Spaß (sich hinter dem Rücken verstecken und am Po beißen, für ihn ist es nämlich lustig), kurz beißen, damit ich ihm Platz am Sofa gebe usw usf... Also es gehört einfach zu seinem Charakter allgemein. Es ist ein wildes Kaninchen, das ich mit 1 Monat jung aus der Natur geholt habe (evtl asozial?) und das ein Jahr lang alleine gelebt hat.
    Das zweite ist ganz im Gegenteil ein kleiner Puppy, der stundenlang daneben liegen und sich streicheln lassen kann, sich ganz umarmen, ohne Angst, total lieb... Die sind einfach nicht auf der selben Wellenlänge irgendwie.
    Und jetzt ist es sogar so weit gekommen, dass das zweite Kaninchen nicht ganz in Ruhe in der Wohnung laufen kann, und bleibt oft im offenen Gehege sitzen, obwohl klar ersichtlich ist, dass es auch raus möchte! Es wird einfach ständig vom anderen zurück ins Gehege gejagt! Es wurde auch mit der Zeit viel mehr nervöser (nicht wegen uns, sondern wegen dem zweiten Kaninchen), ist ständig bereit, wegzuhoppeln und so. Das tut mir alles echt leid und nervt unheimlich auch. Ich würde es verstehen, wenn das ganz nicht geklappt hätte, aber sie kuscheln doch mit einander jeden Tag auch, also verstehe ich die Logik absolut nicht. Das Kaninchen verteidigt sich auch absolut nicht, es rennt einfach jedes Mal weg. Ich würde mich einfach freuen, irgendein Feedback zu meiner Situation zu bekommen und vielleicht einige Ideen, was ich ausbessern könnte und ob so eine Verhaltenstörung überhaupt beseitigt werden kann...
    So wie ich das verstehe, ist eines der Kaninchen erst 9 Monate alt? Ich würde aus meiner Erfahrung heraus darauf tippen, dass hier gerade in der Pubertät die Hormone verrückt spielen und eine wie du es ja beschreibst eh nicht ganz unkomplizierte, junge Bindung erneut auf die Probe gestellt wird. Ich würde die Dynamik jetzt mal noch eine Zeit lang beobachten, vorausgesetzt, es finden keine größeren Verletzungen statt. Rangkämpfe gehören grundsätzlich ab und zu dazu, Kaninchen können da schon auch einiges ab. Wenn du merkst, dass es nur schlimmer wird oder dass sie sich völlig meiden (das "Revier" unter sich aufteilen und einer vielleicht auch zurückgedrängt wird), hilft wahrscheinlich nur eine neue Vergesellschaftung in einem neutralen, nicht zu großen Bereich, wo sie ihre Rangordnung noch einmal neu sortieren können (und müssen).
    Doch auch dann gibt es bei männlichen Kaninchen, selbst wenn kastriert, halt leider keine Garantie, dass es klappt. Vor allem, wenn es keine Wurfgeschwister sind und dann vielleicht auch noch vom Charakter/Temperament/Sozialisierung noch sehr unterschiedlich. Aber wenn sie trotzdem noch miteinander kuscheln, ist das doch schon mal kein ganz schlechtes Vorzeichen! Ich drücke euch die Daumen!
    Danke für die Antwort!
    Ja richtig, aber so jung ist eben das zweite, neue Kaninchen. Der Agressor wird bald 2 Jahre alt.
    Das junge Kaninchen ist 100% unterwürfig, wehrlos und total lieb. Ich hätte eigentlich gedacht, dass wenn die beiden ganz verschieden sind, sollte es ganz gut klappen, wenn die Alphastellung des einen von den anderen gar nicht bestritten wird. Also sieht es für mich einfach nach purem Mobbing aus - es ist meinem Mann gegenüber gehorsamer, als mir. Bei mir mag es auch regelmäßig Zähne zeigen, und am schlimmsten behandelt es das andere Kaninchen, so ist quasi die Rangordnung bei uns.

    Es scheint mir, dass es weniger an gescheiterter VG liegt (siehe ich gar nicht so), sondern eher an einer gewissen Verhaltensstörung des einen Kaninchen. Es weiß sehr wohl, was verboten ist, tut es aber trotzdem, selbst in meiner Anwesenheit und kennt kein Nein. Hätte mich nämlich gefragt, ob da eventuell irgendwas zu verändern gibt, habe auch Literatur zum Verhalten und Erziehung von Kaninchen gesucht, wurde aber bisher nicht fündig.

  6. #6
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Zitat Zitat von Lovee Beitrag anzeigen
    Außerdem wurde es von ganz klein auf geholt und erzogen.
    Zitat Zitat von Lovee Beitrag anzeigen
    es ist meinem Mann gegenüber gehorsamer, als mir.
    Reden wir hier von einem Kaninchen oder einem Hund?



    Im KF habe ich gelesen, dass die beiden lediglich 5-6 qm Dauergehege haben plus mal Auslauf den der Unterlegene aber nicht nutzen darf.

    Bleibt als Ergebnis:

    - Ein Halbwildie
    - Mit vier Wochen (woher weißt Du das eigentlich so genau?) ohne jegliche Sozialisation aufgewachsen (da ein Jahr alleine gehalten worden)
    - Zwei Rammler
    - Mobbing durch das Halbwildie
    - Zuwenig Platz.
    Geändert von feiveline (13.02.2023 um 19:53 Uhr)

  7. #7
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    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Lovee Beitrag anzeigen
    Außerdem wurde es von ganz klein auf geholt und erzogen.
    Zitat Zitat von Lovee Beitrag anzeigen
    es ist meinem Mann gegenüber gehorsamer, als mir.
    Reden wir hier von einem Kaninchen oder einem Hund?



    Im KF habe ich gelesen, dass die beiden lediglich 5-6 qm Dauergehege haben plus mal Auslauf den der Unterlegene aber nicht nutzen darf.

    Bleibt als Ergebnis:

    - Ein Halbwildie
    - Mit vier Wochen (woher weißt Du das eigentlich so genau?) ohne jegliche Sozialisation aufgewachsen (da ein Jahr alleine gehalten worden)
    - Zwei Rammler
    - Mobbing durch das Halbwildie
    - Zuwenig Platz.
    Ja und im Internet (bzw auf beliebter Kaninchenwiese) steht pauschal : 6qm für 2 Kaninchen, auf welcher Erde lebt ihr so?
    Glaubt ihr, alle wohnen auf eigenem Bauernhof oder Haus mit Garten? Geschweige denn sogar Käfighaltung in gewissen Drittländern. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand, der in einer üblichen Wohnung lebt, ein größeres Gehege besitzt, dabei sind die meisten auch den ganzen Tag nicht zu Hause.

    Ja, zwei Rammler. Immernoch besser, als zwei Häsinnen, eigentlich.
    Das Alter lässt sich problemlos durch ein Vetcheck feststellen, wie kommt es zum Thema, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Und ja, ich finde, dass jedes intelligentes Tier lässt sich erziehen, genauer gesagt, eine gute Beziehung mit ihm aufbauen. Dafür braucht es kein Hund zu sein.

    Leider gibt's hier außer besserwisserischen Äußerungen kaum was Brauchbares.
    Geändert von Lovee (14.02.2023 um 05:55 Uhr)

  8. #8
    Neuer Benutzer
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    Beiträge: 22

    Standard

    6qm für 2 Kaninchen auf Dauer, wenn sie nicht regelmässig da rauskommen, ist zu klein. Nur weil solch eine Haltung relativ besser ist als die Zustände in Vereinen mit Buchten oder irgendwo im Ausland, ist es noch lange nicht in gut.

    Mir sind deine Worte 'erziehen' und 'gehorsam' sauer aufgestossen - vielleicht solltet ihr eure Kaninchen in eine artgerechtere Haltung abgeben und euch einen Hund anschaffen.

    Ich bin sicher, dass die beiden miteinander auskommen, wenn sie viel Platz zum Rennen und Buddeln und sich aus dem Weg gehen haben.

    Wenn du jetzt das Argument bringst, dass du eben nur die Wohnung hast, dann musst du dir Tiere anschaffen, die für deine Wohnung geeignet sind.

    Ich habe deine Beitrage nur überflogen, weil es schwierig ist, ohne strukturierende Absätze zu lesen.

    Ein Wildie ist immer schwierig - vielleicht könntest du Leute finden (hier durchs Forum), die mit diesen zurechtkommen und ihn nehmen würden.

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
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    Ort: Stralsund
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    Standard

    Zitat Zitat von Lovee Beitrag anzeigen
    Ja und im Internet (bzw auf beliebter Kaninchenwiese) steht pauschal : 6qm für 2 Kaninchen, auf welcher Erde lebt ihr so?
    Glaubt ihr, alle wohnen auf eigenem Bauernhof oder Haus mit Garten? Geschweige denn sogar Käfighaltung in gewissen Drittländern. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand, der in einer üblichen Wohnung lebt, ein größeres Gehege besitzt, dabei sind die meisten auch den ganzen Tag nicht zu Hause.

    Stimmt, große Gehege sind schwer in eine Wohnung zu integrieren. Meine Kaninchen leben daher in freier Wohnungshaltung, damit ist allen geholfen.

    Zum Problem: Ich befürchte auch, dass es an der Kombination und dem Platz liegt. Du hast es gut gemeint, indem du das weiße Kaninchen eingesammelt hast, aber Wildmixe sind meistens eine Herausforderung und eher für sehr großzügige Außengehege geeignet, da sie sehr viel Platz und Beschäftigung benötigen, dazu sind sie reinen Hauskaninchen gegenüber oft sehr dominant wie man hier ja auch sieht. 5-6qm reichen als Dauergehege für normale Hauskaninchen, sind für Wildkaninchen oder Wildmixe aber zu wenig.

    Ich sehe hier ehrlich gesagt leider auch wenig Interventionsmöglichkeiten, aus meiner Sicht gehören die beiden Tiere getrennt, da sich das vermutlich nicht geben wird und das für das unterlegene, gemobbte Tier kein Leben ist auf Dauer. Entweder kannst du irgendwie 2 Gruppen halten und jeder der Jungs bekommt noch ein Mädel dazu oder du musst dich von einem der beiden trennen. Das ist ein extrem schwieriger Schritt, das weiß ich. Ich musste ihn auch schon gehen, weil meine Häsin rangniedere Tiere nicht duldet und sie schlicht mobbt. Und in der Wohnung gibt es für unterlegene Tiere keine Möglichkeit auszuweichen oder abzuwandern, um dem Aggressor zu entgehen. Deswegen muss man hier als Mensch dann manchmal die schwere Entscheidung treffen, eins der Tiere abzugeben. Mit einem Mädel wird es wahrscheinlich weniger Konkurrenzdruck geben.

  10. #10
    Vertrauensperson Avatar von Margit
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    Ort: Ratingen
    Beiträge: 7.879

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    Wenn Kaninchen nicht miteinander klarkommen, dann ist das so und dann sind sie nicht die richtigen füreinander. Sie haben sich ja nicht selbst ausgesucht, sondern du hast einfach einen dazugesetzt und erwartest nun, dass die beiden sich gefälligst zu verstehen haben.

    Gerade männliche Kaninchen kommen oft nicht miteinander klar. Ich habe selbst ein Kaninchen, den Vincent, der Schreckliches durchmachen musste, weil er von seinem Bruder nicht getrennt wurde. Man hat sehr lange zugesehen, wie sich die Tiere angriffen und bissen. Viele erinnern sich an den Fall.
    Vincent ist auch heute noch traumatisiert und verhaltensgestört.

    Bitte tue DAS deinen Tieren nicht an und trenne sie, wenn es nicht mehr geht. Dann musst du einen vermitteln und ein Weibchen zum Zurückgebliebenen holen, welches charakterlich zu ihm passt. Das Aussehen sollte hierbei keine Rolle spielen!

    Ein Satz ist mir besonders ins Auge gestoßen: "Die beiden sind ca jeweils 1,5 bzw 9 Monate alt und leben weniger, als seit einem halben Jahr zusammen, die Vergesellschaftung war etwas kompliziert und hat mehrere Wochen gedauert, aber es wurde immer besser - wie erwähnt, essen sie manchmal zusammen, schlafen beieinander etc, vor allem nachts oder wenn sie alleine ohne mich sind. "

    Vie viel mischst du dich bei deinen Kaninchen ein? Betüddelst du den "kleinen", der sie immer auf die Mütze bekommt und sich nicht aus dem Gehege traut, viel? Eifersucht könnte eventuell auch ein Thema sein!

  11. #11
    Helfersyndrominhaberin Avatar von Rabea G.
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    Ort: 46242 Bottrop
    Beiträge: 3.762

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    Ich hatte selber einen Wildmix vor einigen Jahren und viele Jahre davor hatten wir 5. No Go für die Wohnung und nach meinen Erfahrungen sind besonders kastrierte Rammler untereinander nahezu nicht kompatibel. Unsere 5 haben wir damals aus Unwissenheit in Wohnungen vermittelt, keiner hat die Tiere lange behalten, sie gingen die Wände hoch, wurden aggressiv (ist aber schon locker 25 Jahre her)

    Ja, sie können aufmerksam und lieb etc sein/werden zu Menschen - aber ich empfinde das Sozialverhalten unter Wildmixen zu Hauskaninchen noch einmal eine Spur härter als unter "normalen" Hauskaninchen. Mein Wildmix lebte auch damals mit einem Kastraten und einem Weibchen in Außenhaltung. Trotz 12m² war das Gehege zu klein, der ging die Wände hoch. Dann hat er von jetzt auf gleich meinen anderen Kastraten sprichwörtlich halb zerfetzt. Ich hab ihn in Paarhaltung vermittelt mit ganz viel Platz draußen. Mit einem Weibchen ging es super.


    Klar, man kann niemals pauschalisieren und sicher gibts auch welche, wo die wilden Gene nicht so extrem dominant sind, aber in der Kombi werdet ihr und auch das Tier nicht glücklich werden.

    Liebe Grüße von Rabea mit den Katzen Rayne, Ada und Thea

  12. #12
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
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    Beiträge: 7.599

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    Kommt in Großstädten leider oft vor, dass sich Hauskaninchen mit Wildis mixen. In der Kolonie um die Ecke hier in Frankfurt waren die Wildis auch manchmal sehr groß und man sah vor Jahren noch öfter schwarze Tiere.
    Tatsächlich habe ich es als Kind vor über 30 Jahren einmal genauso gemacht wie Du und habe ein solches Tierchen eingesammelt. Meine Eltern hatten von der Farbe her gedacht, es wäre ein ausgesetztes Hauskaninchen. Es ging so gut wie gar nicht in der Wohnung, da er die Wände hochging und selbst Menschenmännern gegenüber aggressiv war. Meinem Vater hing er am Hosenbein und wollte hochspringen, um ihn zu beißen. Dann hat er den unvorsichtigen Hausverwalter bis auf den Knochen blutig gebissen durch die Käfiggitter und wurde ans Tierheim abgegeben leider.

    Domestizieren ist ein langer Prozess über Generationen von Tieren, der Wikipedia-Artikel dazu ist sehr aufschlussreich, Rassenzucht von Kaninchen in Frankreich erst ab 1800. Hunde und co. sind schon deutlich länger Gefährten des Menschen und weiter weg vom Wolf, wurde auch gerade wieder untersucht https://www.mdr.de/wissen/hund-wolf-...tehen-100.html

  13. #13
    die Von-Möhre-Gang Avatar von Jenny
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    Ort: bei den Kaninchen
    Beiträge: 9.980

    Standard

    Zu dem Thema kastrierte Männchen habe ich meine eigenen Erfahrungen in den letzten 15 Jahren gemacht: Meine liebsten und harmonischsten Konstellationen waren kastrierte Männchen in Paarhaltung. Das ist also erstmal gar kein Problem und hängt nicht vom Geschlecht, sondern eher von dem Charakter der Tiere ab.

    Ansonsten bin ich doch etwas sprachlos, wenn man halbwilde Kaninchen, die so offensichtlich in Kolonien leben und sich an ihre Umgebung angepasst haben, wieder aus der Natur nimmt und dann versucht diese auf 6qm zu halten. Es ist einfach ein Fakt, dass Halbwilde eine andere Sozialisierung haben und nicht so domestiziert wie "normale" Hauskaninchen sind. Halbwilde sollten in Gefangenschaft in großen Volieren oder in gesicherter Freilandhaltung gehalten werden, aber keinesfalls in Wohnungshaltung.

    Ich verstehe, dass Du den beiden ein sicheres Leben ohne Fressfeinde und andere Gefahren ermöglichen wolltest, aber manchmal ist gut gemeint nicht gut umgesetzt.
    Viele hoppsige Grüße von der Von-Möhre-Gang & Jenny

  14. #14
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
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    Beiträge: 5.925

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    Zitat Zitat von Lovee
    Es scheint mir, dass es weniger an gescheiterter VG liegt (siehe ich gar nicht so), sondern eher an einer gewissen Verhaltensstörung des einen Kaninchen. Es weiß sehr wohl, was verboten ist, tut es aber trotzdem, selbst in meiner Anwesenheit und kennt kein Nein. Hätte mich nämlich gefragt, ob da eventuell irgendwas zu verändern gibt, habe auch Literatur zum Verhalten und Erziehung von Kaninchen gesucht, wurde aber bisher nicht fündig.
    Mir scheint es - leider - dass du deine Kaninchen zum Einen etwas vermenschlichst... "Er weiß sehr wohl, was verboten ist, tut es aber trotzdem,..." und zum Anderen eventuell fehleinschätzt wie ein Kaninchen einen Menschen wahrnimmt:

    Zitat Zitat von Lovee
    Ich hätte eigentlich gedacht, dass wenn die beiden ganz verschieden sind, sollte es ganz gut klappen, wenn die Alphastellung des einen von den anderen gar nicht bestritten wird. Also sieht es für mich einfach nach purem Mobbing aus - es ist meinem Mann gegenüber gehorsamer, als mir. Bei mir mag es auch regelmäßig Zähne zeigen, und am schlimmsten behandelt es das andere Kaninchen, so ist quasi die Rangordnung bei uns.
    Kaninchen gehen nicht in eine Rangordnung mit uns Menschen. Sie wissen sehr wohl, dass wir keine Artgenossen sind und müssen sich uns deshalb dahingehend auch nicht "unterwürfig" oder "dominant" zeigen. Das Verhalten von Kaninchen dem Menschen gegenüber ist immer individuell und spiegelt zum Einen die Sozialisation und zum anderen die Charaktereigenschaften, die eigene Persönlichkeit wider. Es ist kein Zeichen von Rangordnungsstatus, wie sich ein Kaninchen einem Menschen oder verschiedenen Menschen gegenüber verhält. Die Tiere nehmen einfach sehr fein wahr und so kann ihnen der eine Mensch mehr liegen, als der andere.

    Im Übrigen ist selbst bei Hunden der Rangordnungsgedanke inzwischen deutlich überholt. Auch ein Hund erkennt uns nicht als Artgenossen an, sondern weiß sehr wohl, dass wir kein Hund sind, hat sich aber im Laufe der Evolution und der sehr intensiven Sozialisation mit dem Menschen (die schon sehr viel länger und intensiver ist, als beim Kaninchen) sehr stark an uns angeschlossen. Das können wir aber nicht von unseren Kaninchen erwarten: Weder aufgrund ihrer Genetik (Flucht- statt Raubtier), noch aufgrund ihrer Kommunikationsstrukturen (ein Kaninchen kann einen Menschen z.B. viel weniger gut "lesen lernen", als ein Hund).
    Natürlich können wir eine gute Beziehung zu unseren Kaninchen aufbauen und es gibt auch immer wieder Kaninchen, die schon von grundauf dem Menschen sehr zugewandt sind. Aber grade bei einem halbwilden Kaninchen, das auch noch wild aufgewachsen ist und in einer wichtigen Phase der Prägung seinem bisherigen Umfeld entnommen und von seiner Gruppe entfernt wurde, können wir dies dreimal so wenig voraussetzen.

    In dieser Konstellation gibt es nicht "Täter" und "Opfer" oder "Mobber" und "Gemobbten", sondern - fürchte ich - einfach eine völlig unpassende Konstellation an Kaninchen-Charakteren, die nicht miteinander harmonieren. Die Kommunikation der Beiden passt offenbar nicht zusammen. Der Halbwilde braucht sicherlich einen eher robusten Partner, noch besser vermutlich eine Gruppe mit viel Platz, gutem Sozialgefüge und souveränen Charakteren, die ihm vielleicht auch mal etwas entgegenzusetzen haben, anstatt immerzu nur wegzulaufen. Und dein junges Kaninchen ist wohl besser bedient mit einem Partnertier, dass etwas "sanfter" in der Kommunikation ist, da es sich scheinbar Vieles gefallen lässt.

    Zusammenfassend: Ich denke nicht, dass man aus diesen beiden Tieren eine gute und dauerhaft "stabile" Gemeinschaft formen kann. Auch wenn das natürlich nicht das ist, was man gerne lesen möchte, wenn man hier um Hilfe fragt.
    Ich wünsche dir und deinen Kaninchen jedenfalls alles Gute!
    Geändert von Tanja B. (14.02.2023 um 21:33 Uhr)

  15. #15
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    Zitat Zitat von Jenny Beitrag anzeigen
    Zu dem Thema kastrierte Männchen habe ich meine eigenen Erfahrungen in den letzten 15 Jahren gemacht: Meine liebsten und harmonischsten Konstellationen waren kastrierte Männchen in Paarhaltung. Das ist also erstmal gar kein Problem und hängt nicht vom Geschlecht, sondern eher von dem Charakter der Tiere ab.

    Ansonsten bin ich doch etwas sprachlos, wenn man halbwilde Kaninchen, die so offensichtlich in Kolonien leben und sich an ihre Umgebung angepasst haben, wieder aus der Natur nimmt und dann versucht diese auf 6qm zu halten. Es ist einfach ein Fakt, dass Halbwilde eine andere Sozialisierung haben und nicht so domestiziert wie "normale" Hauskaninchen sind. Halbwilde sollten in Gefangenschaft in großen Volieren oder in gesicherter Freilandhaltung gehalten werden, aber keinesfalls in Wohnungshaltung.

    Ich verstehe, dass Du den beiden ein sicheres Leben ohne Fressfeinde und andere Gefahren ermöglichen wolltest, aber manchmal ist gut gemeint nicht gut umgesetzt.
    Ich habe schon erläutert, ich habe gedacht, es handelt sich um ein weggeworfenes Tier, sonst hätte ich es nie eingefangen. Auch keine Besonderheiten sind mir aufgefallen, da es mein erstes Kaninchen war.

    Wie ist das denn mit dem passenden Charakter der Tiere? Wenn der eine dominant und lebhaft ist, der andere umgekehrt unterwürfig und ruhig, sollte es eigentlich ganz harmonisch sein oder?

    Ich verstehe mangels langer Erfahrung mit Kaninchenhaltung schwer die Logik hinter ihrer Rangordnung(skämpfen). Erstens mal Kuscheleinheitein, mal wieder Aggression, zweitens der Rang der beiden ist eh für alle klar, wieso denn dieser Mobbing, einfach wegen schlechtem Charakter /ungenügend großem Revier, nicht aber jetzt zur Rangordnungsklärung, oder verstehe ich das falsch?
    Geändert von Lovee (14.02.2023 um 21:37 Uhr)

  16. #16
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    Zitat Zitat von Simmi14 Beitrag anzeigen
    Kommt in Großstädten leider oft vor, dass sich Hauskaninchen mit Wildis mixen. In der Kolonie um die Ecke hier in Frankfurt waren die Wildis auch manchmal sehr groß und man sah vor Jahren noch öfter schwarze Tiere.
    Tatsächlich habe ich es als Kind vor über 30 Jahren einmal genauso gemacht wie Du und habe ein solches Tierchen eingesammelt. Meine Eltern hatten von der Farbe her gedacht, es wäre ein ausgesetztes Hauskaninchen. Es ging so gut wie gar nicht in der Wohnung, da er die Wände hochging und selbst Menschenmännern gegenüber aggressiv war. Meinem Vater hing er am Hosenbein und wollte hochspringen, um ihn zu beißen. Dann hat er den unvorsichtigen Hausverwalter bis auf den Knochen blutig gebissen durch die Käfiggitter und wurde ans Tierheim abgegeben leider.

    Domestizieren ist ein langer Prozess über Generationen von Tieren, der Wikipedia-Artikel dazu ist sehr aufschlussreich, Rassenzucht von Kaninchen in Frankreich erst ab 1800. Hunde und co. sind schon deutlich länger Gefährten des Menschen und weiter weg vom Wolf, wurde auch gerade wieder untersucht https://www.mdr.de/wissen/hund-wolf-...tehen-100.html
    Danke für den interessanten Einblick. Wenn ich aber sowas lese, denke ich nur mehr, dass meins gar kein wildes Kaninchen ist, deine Erfahrungen sind mir absolut fremd!
    Meins scheint ganz normal, unabhängig zu sein. Mit starkem Charakter, vorsichtig etc - wie ein übliches Hauskaninchen eben. Aggression gibt's nur beim Spielen, gegenüber seinem Artgenossen und sonst, wenn der der Ansicht ist, er wird nicht richtig behandelt. Er verlangt nämlich sehr viel Respekt und einen gewissen Abstand zu seiner kleinen Fellpersönlichkeit. Ganz am Anfang, als es nach Hause umgezogen ist, ist es mal auf mir im Bett gelegen. Sowas ist kein richtig wildes Kaninchen

  17. #17
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    Zitat Zitat von Rabea G. Beitrag anzeigen
    Ich hatte selber einen Wildmix vor einigen Jahren und viele Jahre davor hatten wir 5. No Go für die Wohnung und nach meinen Erfahrungen sind besonders kastrierte Rammler untereinander nahezu nicht kompatibel. Unsere 5 haben wir damals aus Unwissenheit in Wohnungen vermittelt, keiner hat die Tiere lange behalten, sie gingen die Wände hoch, wurden aggressiv (ist aber schon locker 25 Jahre her)

    Ja, sie können aufmerksam und lieb etc sein/werden zu Menschen - aber ich empfinde das Sozialverhalten unter Wildmixen zu Hauskaninchen noch einmal eine Spur härter als unter "normalen" Hauskaninchen. Mein Wildmix lebte auch damals mit einem Kastraten und einem Weibchen in Außenhaltung. Trotz 12m² war das Gehege zu klein, der ging die Wände hoch. Dann hat er von jetzt auf gleich meinen anderen Kastraten sprichwörtlich halb zerfetzt. Ich hab ihn in Paarhaltung vermittelt mit ganz viel Platz draußen. Mit einem Weibchen ging es super.


    Klar, man kann niemals pauschalisieren und sicher gibts auch welche, wo die wilden Gene nicht so extrem dominant sind, aber in der Kombi werdet ihr und auch das Tier nicht glücklich werden.
    Danke für den Beitrag. Sehr interessant, meins scheint ziemlich wohnungskompatibel zu sein. Es ist sehr vorbildlich (100% stubenrein, hinterlässt absolut keine Köttel, nagt fast nie, wie eine Katze). Eine freie Wohnunshaltung ist bei ihm jedenfalls möglich.
    Aber sein Lieblingsplatz ist Balkon, an der frischen Luft.

    Was für eine Partnerin bräuchte er denn so, vom Charakter her? Auch eher eine starke, zickige? mir scheint solche Ähnlichkeit eher problematisch, dass sie sich dann um den Rang ständig streiten.
    Welche Partnerin für die beiden, sodass sie meinem kuscheligen Kaninchen all das gibt, was ihm jetzt fehlt?

  18. #18
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Zitat Zitat von Lovee Beitrag anzeigen
    ich habe gedacht, es handelt sich um ein weggeworfenes Tier
    Mit gerade mal vier Wochen wird eigentlich selten ein Tier schon „weggeworfen“…

    Und wenn es dann noch ein Jahr alleine gehalten wird sind die Probleme hinsichtlich einer nicht stattgefunden Sozialisation vorprogrammiert… dazu noch die gleichgeschlechtliche Haltung.

  19. #19
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    Zitat Zitat von Margit Beitrag anzeigen
    Wenn Kaninchen nicht miteinander klarkommen, dann ist das so und dann sind sie nicht die richtigen füreinander. Sie haben sich ja nicht selbst ausgesucht, sondern du hast einfach einen dazugesetzt und erwartest nun, dass die beiden sich gefälligst zu verstehen haben.

    Gerade männliche Kaninchen kommen oft nicht miteinander klar. Ich habe selbst ein Kaninchen, den Vincent, der Schreckliches durchmachen musste, weil er von seinem Bruder nicht getrennt wurde. Man hat sehr lange zugesehen, wie sich die Tiere angriffen und bissen. Viele erinnern sich an den Fall.
    Vincent ist auch heute noch traumatisiert und verhaltensgestört.

    Bitte tue DAS deinen Tieren nicht an und trenne sie, wenn es nicht mehr geht. Dann musst du einen vermitteln und ein Weibchen zum Zurückgebliebenen holen, welches charakterlich zu ihm passt. Das Aussehen sollte hierbei keine Rolle spielen!

    Ein Satz ist mir besonders ins Auge gestoßen: "Die beiden sind ca jeweils 1,5 bzw 9 Monate alt und leben weniger, als seit einem halben Jahr zusammen, die Vergesellschaftung war etwas kompliziert und hat mehrere Wochen gedauert, aber es wurde immer besser - wie erwähnt, essen sie manchmal zusammen, schlafen beieinander etc, vor allem nachts oder wenn sie alleine ohne mich sind. "

    Vie viel mischst du dich bei deinen Kaninchen ein? Betüddelst du den "kleinen", der sie immer auf die Mütze bekommt und sich nicht aus dem Gehege traut, viel? Eifersucht könnte eventuell auch ein Thema sein!
    Solange sie aber auch Zärtlichkeiten miteinander austauschen, geht das eigentlich noch in Ordnung?
    Ich habe schon mitbekommen, dass es oftmals eben so ist, dass die Hasen strittig sind, absolute Harmonie ist Seltenheit.
    Wenn die freie Wohnunshaltung nichts bringt, werde ich wahrscheinlich ein weibliches Kaninchen dazu holen. Aber wie sie charakterlich sein sollte, weiß ich nicht. Boris bräuchte eine stärkere wie er (?), das andere Kaninchen umgekehrt, auch so eine süße kleine Streichelnase...
    Zu guter Letzt könnte man die zwei auf dem Balkon halten (etwa 6qm), die zwei anderen im Gehege/Wohnung, aber hoffentlich dazu kommt es nicht... Auf eins der Tiere zu verzichten würde ich nur im Fall eigener Obdachlosigkeit machen!

    Zu Eifersucht: ich denke, es ist eher das Gegenteil, da sich Boris viel mehr durch die Wohnung hoppelt, habe ich viel mehr Kontakt zu ihm, als zu dem anderen. Aber das andere leckt mich überall, ich küsse und streichle, beschütze ihn und so weiter. Wir mischen uns immer ein, wenn das Jagen beginnt, versuchen, das Kaninchen weg zu machen etc
    Geändert von Lovee (14.02.2023 um 22:19 Uhr)

  20. #20
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    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Lovee Beitrag anzeigen
    ich habe gedacht, es handelt sich um ein weggeworfenes Tier
    Mit gerade mal vier Wochen wird eigentlich selten ein Tier schon „weggeworfen“…

    Und wenn es dann noch ein Jahr alleine gehalten wird sind die Probleme hinsichtlich einer nicht stattgefunden Sozialisation vorprogrammiert… dazu noch die gleichgeschlechtliche Haltung.
    Doch. Unerwarteter Nachwuchs, zB. Wenn du ein kleines weißes Kaninchenbaby in der Stadt, mit danebenliegender Karotte, dass nicht wegrannt, findest, denkst du nichts anderes. Zumindest als Laie

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